Elke Söbbeke


Dr. Elke Söbbeke.* 1974.
Universität Duisburg-Essen.
Eigene Homepage: http://www.uni-due.de/didmath/ag_steinbring/kontakt_soebbeke.shtml.
Dissertation: Zur visuellen Strukturierungsfähigkeit von Grundschulkindern – Epistemologische Grundlagen und empirische Fallstudien zu kindlichen Strukturierungsprozessen mathematischer Anschauungsmittel.
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Kurzvita

  • 1994 - 1998 Lehramtsstudium Primarstufe an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster mit den Fächern Mathematik, Deutsch und Naturwissenschaft / Technik sowie Zusatzfach katholische Religionslehre
  • 1998 1. Staatsexamen für das Lehramt Primarstufe
  • 1999 - 2001 Referendariat im Studienseminar Aachen
  • 2000 Mitarbeit im Projekt des Studienseminars Aachen zur Reform des Mathematikunterrichts an Grundschulen: Planung, Entwicklung und Durchführung von Informationsveranstaltungen mit Workshops, Vorträgen und Diskussionen
  • 2001 2. Staatsexamen für das Lehramt an Grundschulen
  • 2001 Grundschullehrerin an der Gemeinschafts-Grundschule Karolinenstraße in Duisburg-Meiderich
  • 2001 - 2004 Promotionsstipendium der Graduiertenförderung des Cusanuswerkes (Bischöfliche Studienförderung)
  • 2001 - 2003 Promotionsstudium im Fachbereich Erziehungswissenschaft und Soziologie an der Universität Dortmund
  • 2001 - 2004 Wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Entwicklung und Erforschung des Mathematikunterrichts (IEEM) der Universität Dortmund im Rahmen des staatenverbindenden COMENIUS-Projektes „Understanding of mathematics classroom culture in different countries“ der Länder Tschechische Republik, Italien und Deutschland
  • 02/2005 Promotion mit Auszeichnung zur Doktorin der Erziehungswissenschaft (Dr. paed.)im Fachbereich Erziehungswissenschaft & Soziologie an der Universität Dortmund;Titel der Dissertationsschrift: „Zur visuellen Strukturierungsfähigkeit von Grundschulkindern – Epistemologische Grundlagen und empirische Fallstudien zu kindlichen Strukturierungsprozessen mathematischer Anschauungsmittel“
  • Seit 2005 Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Fakultät für Mathematik, Arbeitsgruppe Didaktik der Mathematik der Universität Duisburg-Essen
  • 2006 - 06/2007 Elternzeit
  • 2008 Verleihung des Förderpreises der Gesellschaft für Didaktik der Mathematik (GDM) für eine herausragende wissenschaftliche Forschungsleistung

Veröffentlichungen

2009

  • Söbbeke, E. (2009). Welche Faktoren beeinflussen eine strukturorientiert relationale Deutung von Anschauungsmitteln? Ansätze zur Erhebung möglicher Rahmungen bei der Interpretation von Anschauungsmitteln in der Grundschule. In: Beiträge zum Mathematikunterricht 2009 Online, Dortmund, TU Dortmund.
  • Böttinger, C. & Söbbeke, E. (2009). Growing patterns as examples for developing a new view onto algebra and arithmetic. In: Proceedings of VIth Congress of the European Society for Research in Mathematics Education, CERME 6, Lyon France.
  • Söbbeke, E. & Steenpaß, A. (2009). Ich sehe das so. Und du? In: Die Grundschulzeitschrift, Ausgabe 222. Seelze: Friedrich-Verlag, 42 - 46.
  • Söbbeke, E. & Steinbring, H. (2009). Visualisations as Examples of Employing Students' Powers to Generalize. In: Lerman, S. & Davis, B. (Eds). Mathematical Action & Structures Of Noticing – Studies on John Mason's Contribution to Mathematics Education. Rotterdam, The Netherlands: Sense Publishers. 75 – 83.

2008

  • Söbbeke, E. (2008). „Sehen“ und „Verstehen“ im Mathematikunterricht - Zur besonderen Funktion von Anschauungsmitteln für das Mathematiklernen. In: Vásárhelyi, É. (Ed.): Beiträge zum Mathematikunterricht 2008. Münster: Martin Stein Verlag.

Arbeitsgebiete

Projekte

Entwicklung der visuellen Strukturierungsfähigkeit

Der Mathematikunterricht der Grundschule ist aus heutiger Sicht nicht mehr ohne den Einsatz von Anschauungsmaterialien, Diagrammen und bildlichen Darstellungen vorstellbar. Anschauungsmittel sollen dem Kind helfen, mathematische Begriffe und Inhalte in fachlich adäquater Weise zu durchdringen und verstehend zu erfassen. Die Mathematik, als eine Wissenschaft von Mustern und Beziehungen, bedarf symbolischer Visualisierungen und konkreter Anschauungsmittel, um ihre Inhalte und Begriffe darstellen zu können. Gleichzeitig sind die mathematischen Begriffe jedoch nicht mit dem Veranschaulichungsmittel gleich zu setzen oder gar zu verwechseln. Der Umgang mit Anschauungsmitteln setzt folglich eine spezielle „Kultur“ ihres Gebrauchs voraus. Mathematische Anschauungsmittel repräsentieren Beziehungen und Strukturen, die von dem Kind nicht durch schlichte Kontemplation erfasst werden können. Das lernende Kind muss von der Konkretheit des darstellenden Mediums abstrahieren und in einem konstruktiven Akt selbstständig solche Beziehungen und Strukturen in das Anschauungsmittel hineindeuten.Eine grundlegende „Idee“ einer solchen Kultur der Nutzung und Deutung von Anschauungsmitteln ist im Rahmen meines Promotionsprojektes auf der Grundlage der theoretischen Erkenntnisse aus den Bezugsdisziplinen (Wahrnehmungspsychologie und Mathematikdidaktik) und eigener Fallstudien entwickelt und begründet worden (vgl. Söbbeke 2005). Mein Forschungsinteresse lag hierbei ganz speziell in der für Kinder anspruchsvollen Spanne einer wechselnden Deutung mathematischer Repräsentationen – zwischen einer empirischen Sicht auf konkrete Objekte und einer abstrakten Sicht auf Beziehungen und Strukturen. Diese Spanne wurde mit Hilfe des theoretischen Konstruktes „visuelle Strukturierungsfähigkeit“ untersucht. Es wurde eine Typisierung der kindlichen Deutungs- und Strukturierungsweisen vorgenommen, die die besagte Spanne in Form von vier Ebenen der visuellen Strukturie-rungsfähigkeit konkretisiert.Sollen Anschauungsmittel ihrer epistemologischen Funktion gerecht werden, ist es notwendig, dass bereits Grundschulkinder mathematische Repräsentationen nicht nur als Bilder verstehen, die ihnen das Rechnen erleichtern. Die Kinder müssen vielmehr erkennen, dass Anschauungsmittel Beziehungen und Strukturen repräsentieren und damit als Symbole für abstrakte mathematische Begriffe genutzt werden können.Eine solche Sicht auf Strukturen und Beziehungen stellt sich im Unterricht nicht spontan oder „automatisch“ durch den bloßen Umgang mit Anschauungsmitteln ein, vielmehr muss sie gezielt gefördert werden. Die Gestaltung solcher Förderprozesse sowie die Konzipierung angemessener und herausfordernder Lernumgebungen bedarf nach bisherigen Erfahrungen einer fundierten, weiterführenden Forschung, um nicht auf der Oberfläche vorschnell formulierter didaktischer Rezepte zu verbleiben. Das derzeit anlaufende Forschungsprojekt widmet sich explizit einer solchen Förderung und Entwicklung der visuellen Strukturierungsfähigkeit. In einer teils quantitativ angelegten Interventionsstudie soll mit einer Gruppe von etwa 300 Grundschulkindern des dritten Schuljahres gearbeitet. Zunächst wird mit Hilfe eines Paper-Pencil-Tests die visuelle Strukturierungsfähigkeit der Kinder erhoben und dann im Rahmen einer Intervention durch spezielle Lernarrangements zu fördern versucht. Hierbei werden Aufgabenkontexte angeboten, die die Kinder herausfordern sollen, Beziehungen und Strukturen in bildliche Darstellungen hinein zu konstruieren und diese flexibel umzudeuten.

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