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:: Die bildungstheoretische Diskussion hat zu der grundlegenden Einsicht geführt, daß der Mensch in einem lebendigen Verhältnis zur kulturellen Welt steht und diese sinnverstehend auslegt. In der systematischen Betrachtung dieses Grundphänomens erscheint dieses Verhältnis als ein Prozeß, in welchem dem Menschen eine zentrale Rolle zugesprochen wird. Der Mensch wird als jene produktive Stelle angesehen, in welcher die Dinge und Symbole der Welt verarbeitet und als kulturelle Leistungen wieder veräußert werden. Im Individuum kommen somit zwei Momente ins Spiel: die kulturellen Inhalte und die innereren Kräfte. In der Sprache der Bildungstheoretiker werden diese Momente als materialer und formaler Aspekt dieses Prozesses, der Prozeß selbst als Bildungsprozeß bezeichnet; denn in diesem Prozeß bringt der Mensch sich selbst und über sich selbst auch die Kultur hervor. Damit ist das Individuum in seinem Bildungsprozeß in das Zentrum pädagogischer und didaktischer Diskussionen und Forschungen gerückt.
 
:: Die bildungstheoretische Diskussion hat zu der grundlegenden Einsicht geführt, daß der Mensch in einem lebendigen Verhältnis zur kulturellen Welt steht und diese sinnverstehend auslegt. In der systematischen Betrachtung dieses Grundphänomens erscheint dieses Verhältnis als ein Prozeß, in welchem dem Menschen eine zentrale Rolle zugesprochen wird. Der Mensch wird als jene produktive Stelle angesehen, in welcher die Dinge und Symbole der Welt verarbeitet und als kulturelle Leistungen wieder veräußert werden. Im Individuum kommen somit zwei Momente ins Spiel: die kulturellen Inhalte und die innereren Kräfte. In der Sprache der Bildungstheoretiker werden diese Momente als materialer und formaler Aspekt dieses Prozesses, der Prozeß selbst als Bildungsprozeß bezeichnet; denn in diesem Prozeß bringt der Mensch sich selbst und über sich selbst auch die Kultur hervor. Damit ist das Individuum in seinem Bildungsprozeß in das Zentrum pädagogischer und didaktischer Diskussionen und Forschungen gerückt.
 
Durch diese Hervorhebung des „prozesshaften Charakters“ von „Bildung“ (als ''einem'' der beiden Aspekte von „Bildung“, nämlich dem der „formalen Bildung“) darf aber nicht verkannt werden, dass dieser Prozess zu einem Ergebnis dieser „Bildung“ (als dem anderen Aspekt: der „materialen Bildung“) führt, das dann ebenfalls mit „Bildung“ bezeichnet wird (und in Klafkis durch [[Didaktische Modelle und Konzepte#Kategorien Didaktischer Modelle|„Bildung als Leitbegriff“]] gekennzeichnetem [[Didaktische Modelle und Konzepte|Modell]] gemeinsam mit der „formalen Bildung“ die „kategoriale Bildung“ ausmacht):<br />
 
Durch diese Hervorhebung des „prozesshaften Charakters“ von „Bildung“ (als ''einem'' der beiden Aspekte von „Bildung“, nämlich dem der „formalen Bildung“) darf aber nicht verkannt werden, dass dieser Prozess zu einem Ergebnis dieser „Bildung“ (als dem anderen Aspekt: der „materialen Bildung“) führt, das dann ebenfalls mit „Bildung“ bezeichnet wird (und in Klafkis durch [[Didaktische Modelle und Konzepte#Kategorien Didaktischer Modelle|„Bildung als Leitbegriff“]] gekennzeichnetem [[Didaktische Modelle und Konzepte|Modell]] gemeinsam mit der „formalen Bildung“ die „kategoriale Bildung“ ausmacht):<br />
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<div id="kategoriale Bildung"></div>
 
===Kategoriale Bildung===
 
===Kategoriale Bildung===
 
Klaki widmet diesem Aspekt von „Bildung“ sein erstes, 471 Seiten umfassendes Werk <ref>[Klafki 1959]</ref> und greift damit die alte, ins 19. Jht. zurückgehende kontroverse Diskussion um die [[#Dichotomie|Dichotomie von formaler und materialer Bildung]] auf. <ref>[Klafki 1959]; in [Klafki 1963, 255 ff.] widmet er dem mit seiner „Zweiten Studie“ ein eigenes Kapitel, vgl. dazu auch die Darstellung in [Kron 2000, 122 ff.]. Die überarbeitete Fassung [Klafki 2007] von [Klafki 1963] enthält aber die explizite „Zweite Studie“ zur „kategorialen Bildung“ nicht mehr.</ref>
 
Klaki widmet diesem Aspekt von „Bildung“ sein erstes, 471 Seiten umfassendes Werk <ref>[Klafki 1959]</ref> und greift damit die alte, ins 19. Jht. zurückgehende kontroverse Diskussion um die [[#Dichotomie|Dichotomie von formaler und materialer Bildung]] auf. <ref>[Klafki 1959]; in [Klafki 1963, 255 ff.] widmet er dem mit seiner „Zweiten Studie“ ein eigenes Kapitel, vgl. dazu auch die Darstellung in [Kron 2000, 122 ff.]. Die überarbeitete Fassung [Klafki 2007] von [Klafki 1963] enthält aber die explizite „Zweite Studie“ zur „kategorialen Bildung“ nicht mehr.</ref>