| Zeile 1: |
Zeile 1: |
| − | Unter der Leitidee Zahl werden inhaltsbezogene Kompetenzen in den [[Bildungsstandards Mathematik]] der Kultusministerkonferenz gruppiert. | + | [[Kategorie:Leitidee Zahl]] |
| − | == Die Leitidee Zahl in den Bildungsstandards für den Mittleren Schulabschluss == | + | [[Kategorie:Leitideen]] |
| − | Die Bildungsstandards für den Mittleren Schulabschluss nennen als inhaltsbezogene mathematische Kompetenzen, die der Leitidee Zahl zuzuordnen sind, die folgenden: | + | Unter der [[:Kategorie:Leitideen|Leitidee]] 'Zahl' (L 1) werden inhaltsbezogene Kompetenzen in den [[Bildungsstandards Mathematik]] der [[Kultusministerkonferenz]] gruppiert. Die Leitidee 'Zahl' wird in den Bildungsstandards für die [[Bildungsstandards im Fach Mathematik für die Grundschule|Primarstufe]] zur Leitidee [[Leitidee Zahl#'Zahlen und Operationen' (L 1) in den Bildungsstandards für die Primarstufe (Jgst. 4)|'Zahlen und Operationen' (L 1)]] und in den Bildungsstandards für die [[Bildungsstandards im Fach Mathematik für die Allgemeine Hochschulreife|Allgemeine Hochschulreife]] zur Leitidee [[Leitidee Zahl#'Algorithmus und Zahl' (L 1) in den Bildungsstandards für die Allgemeine Hochschulreife |'Algorithmus und Zahl' (L 1)]] erweitert. |
| − | * „nutzen sinntragende Vorstellungen von rationalen Zahlen, insbesondere von natürlichen, ganzen und gebrochenen Zahlen entsprechend der Verwendungsnotwendigkeit, | + | |
| | + | ===='Zahlen und Operationen' (L 1) in den Bildungsstandards für die Primarstufe (Jgst. 4)==== |
| | + | ''Zahldarstellungen und Zahlbeziehungen verstehen'' |
| | + | *den Aufbau des dezimalen Stellenwertsystems verstehen |
| | + | *Zahlen bis 1.000.000 auf verschiedene Weise darstellen und zueinander in Beziehung setzen |
| | + | * sich im Zahlenraum bis 1.000.000 orientieren (z.B. Zahlen der Größe nach ordnen, runden) |
| | + | ''Rechenoperationen verstehen und beherrschen'' |
| | + | *die vier Grundrechenarten und ihre Zusammenhänge verstehen |
| | + | *die Grundaufgaben des Kopfrechnens (Einspluseins, Einmaleins, Zahlzerlegungen) gedächtnismäßig beherrschen, deren Umkehrungen sicher ableiten und diese Grundkenntnisse auf analoge Aufgaben in größeren Zahlenräumen übertragen |
| | + | *mündliche und halbschriftliche Rechenstrategien verstehen und bei geeigneten Aufgaben anwenden |
| | + | *verschiedene Rechenwege vergleichen und bewerten; Rechenfehler finden, erklären und korrigieren |
| | + | *Rechengesetze erkennen, erklären und benutzen |
| | + | *schriftliche Verfahren der Addition, Subtraktion und Multiplikation verstehen, geläufig ausführen und bei geeigneten Aufgaben anwenden |
| | + | *Lösungen durch Überschlagsrechnungen und durch Anwenden der Umkehroperation kontrollieren. |
| | + | ''In Kontexten rechnen'' |
| | + | *Sachaufgaben lösen und dabei die Beziehungen zwischen der Sache und den einzelnen Lösungsschritten beschreiben |
| | + | *das Ergebnis auf Plausibilität prüfen |
| | + | *bei Sachaufgaben entscheiden, ob eine Überschlagsrechnung ausreicht oder ein genaues Ergebnis nötig ist |
| | + | *Sachaufgaben systematisch variieren |
| | + | *einfache kombinatorische Aufgaben (z.B. Knobelaufgaben) durch Probieren bzw. systematisches Vorgehen lösen.<ref>Kultusministerkonferenz (2005): Bildungsstandards im Fach Mathematik für den Primarbereich (Jahrgangsstufe 4). Luchterhand, Darmstadt (2005). http://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2004/2004_10_15-Bildungsstandards-Mathe-Primar.pdf</ref> |
| | + | |
| | + | ===='Zahl' (L 1) in den Bildungsstandards für den Hauptschulabschluss (Jgst. 9)==== |
| | + | Die [[Bildungsstandards im Fach Mathematik für den Hauptschulabschluss]] (Jahrgangsstufe 9) nennen als inhaltsbezogene mathematische Kompetenzen, die der Leitidee Zahl zuzuordnen sind, die folgenden: "Die Schülerinnen und Schüler ... |
| | + | * nutzen sinntragende Vorstellungen von rationalen Zahlen, insbesondere von natürlichen, ganzen und gebrochenen Zahlen entsprechend der Verwendungsnotwendigkeit, |
| | + | * stellen Zahlen der Situation angemessen dar, unter anderem in Zehnerpotenzschreibweise, |
| | + | * rechnen mit natürlichen, gebrochenen und negativen Zahlen, die im täglichen Leben vorkommen, auch im Kopf, |
| | + | * nutzen Rechengesetze, auch zum vorteilhaften Rechnen, |
| | + | * nutzen Überschlagsrechnungen, |
| | + | * runden Zahlen dem Sachverhalt entsprechend sinnvoll, |
| | + | * verwenden Prozent- und Zinsrechnung sachgerecht, |
| | + | * erläutern an Beispielen den Zusammenhang zwischen Rechenoperationen und deren Umkehrungen und nutzen diese Zusammenhänge, |
| | + | * wählen und beschreiben Vorgehensweisen und Verfahren, denen Algorithmen bzw. Kalküle zu Grunde liegen, |
| | + | * prüfen und interpretieren Ergebnisse in Sachsituationen.”<ref>Kultusministerkonferenz (2004): Bildungsstandards im Fach Mathematik für den Hauptschulabschluss. Luchterhand, Darmstadt (2004). http://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2004/2004_10_15-Bildungsstandards-Mathe-Haupt.pdf</ref> |
| | + | ==== 'Zahl' (L 1) in den Bildungsstandards für den Mittleren Schulabschluss (Jgst. 10)==== |
| | + | Die [[Bildungsstandards im Fach Mathematik für den Mittleren Schulabschluss]] (Jahrgangsstufe 10) nennen als inhaltsbezogene mathematische Kompetenzen, die der Leitidee Zahl zuzuordnen sind, die folgenden: "Die Schülerinnen und Schüler ... |
| | + | * nutzen sinntragende Vorstellungen von rationalen Zahlen, insbesondere von natürlichen, ganzen und gebrochenen Zahlen entsprechend der Verwendungsnotwendigkeit, |
| | * stellen Zahlen der Situation angemessen dar, unter anderem in Zehnerpotenzschreibweise, | | * stellen Zahlen der Situation angemessen dar, unter anderem in Zehnerpotenzschreibweise, |
| | * begründen die Notwendigkeit von Zahlbereichserweiterungen an Beispielen, | | * begründen die Notwendigkeit von Zahlbereichserweiterungen an Beispielen, |
| Zeile 14: |
Zeile 49: |
| | * prüfen und interpretieren Ergebnisse in Sachsituationen unter Einbeziehung einer kritischen Einschätzung des gewählten Modells und seiner Bearbeitung.”<ref>Kultusministerkonferenz (2004): Bildungsstandards im Fach Mathematik für den Mittleren Schulabschluss. Luchterhand, Darmstadt (2004). http://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2003/2003_12_04-Bildungsstandards-Mathe-Mittleren-SA.pdf</ref> | | * prüfen und interpretieren Ergebnisse in Sachsituationen unter Einbeziehung einer kritischen Einschätzung des gewählten Modells und seiner Bearbeitung.”<ref>Kultusministerkonferenz (2004): Bildungsstandards im Fach Mathematik für den Mittleren Schulabschluss. Luchterhand, Darmstadt (2004). http://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2003/2003_12_04-Bildungsstandards-Mathe-Mittleren-SA.pdf</ref> |
| | | | |
| | + | ===='Algorithmus und Zahl' (L 1) in den Bildungsstandards für die Allgemeine Hochschulreife==== |
| | + | Die Kompetenzen zu dieser Leitidee werden in drei Anforderungsniveaus beschrieben: |
| | + | |
| | + | ''Grundlegendes und erhöhtes Anforderungsniveau:'' |
| | + | *geeignete Verfahren zur Lösung von Gleichungen und Gleichungssystemen auswählen |
| | + | *ein algorithmisches Lösungsverfahren für lineare Gleichungssysteme erläutern und es anwenden |
| | + | *Grenzwerte auf der Grundlage eines propädeutischen Grenzwertbegriffs insbesondere bei der Bestimmung von Ableitung und Integral nutzen |
| | + | *einfache Sachverhalte mit Tupeln oder Matrizen beschreiben |
| | + | *mathematische Prozesse durch Matrizen unter Nutzung von Matrizenmultiplikation und inversen Matrizen beschreiben (A1) |
| | + | ''Erhöhtes Anforderungsniveau:'' |
| | + | *Potenzen von Matrizen bei mehrstufigen Prozessen nutzen (A1) |
| | + | *Grenzmatrizen sowie Fixvektoren interpretieren (A1) <ref>[[Kultusministerkonferenz]] (2012): Bildungsstandards im Fach Mathematik für die Allgemeine Hochschulreife.Wolters Kluwer, Köln (2015).http://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/2012/2012_10_18-Bildungsstandards-Mathe-Abi.pdf</ref> |
| | + | |
| | + | ====Vergleich der Leitidee 'Zahl' (L 1) zwischen MSA und HSA==== |
| | + | Im Vergleich ergibt sich für den Mittleren Schulabschluss zusätzlich: |
| | + | * Es soll die Kompetenz erworben werden, die Notwendigkeit von Zahlbereichserweiterungen zu begründen. |
| | + | * Es werden neben Überschlagsrechnungen weitere Verfahren zur Kontrolle verwendet. |
| | + | * Nicht nur Zahlen, sondern Rechenergebnisse müssen sinnvoll gerundet werden. |
| | + | * Verfahren auf der Grundlage von Algorithmen und Kalkülen sollen nicht nur ausgewählt und beschrieben, sondern auch bewertet werden. |
| | + | * Kombinatorische Überlegungen zur Anzahl von Lösungen sollen durchgeführt werden. |
| | + | * Modelle und ihre Bearbeitung sollen kritisch eingeschätzt werden werden. |
| | | | |
| − | ==Literatur== | + | ====Literatur==== |
| | <references /> | | <references /> |
| | {{Zitierhinweis}} | | {{Zitierhinweis}} |