Arbeitskreis Lehr-Lern-Labore/Fruehjahrstagung 2023

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Am Freitag, den 03.03.2023 bis Samstag, den 04.03.2023 findet in Muttenz / Basel
die 8. Tagung des Arbeitskreises Lehr-Lern-Labore Mathematik statt.
Das Rahmenthema der Tagung lautet Lernwerkstätten als Beitrag zur Professionalisierung von Lehramtsstudierenden.
Örtliche Tagungsleitung: [Christine Streit]

Tagungsort und Anreise

Adresse des Tagungsorts
FHNW Campus Muttenz
Pädagogische Hochschule
Hofackerstrasse 30
4132 Muttenz
Schweiz

Anreise zum Tagungsort
Anreise mit ÖPNV: Anreise mit der Bahn bis Basel SBB und von dort mit der S-Bahn S1 oder S3 nach Muttenz Bahnhof (Fahrtzeit: ca. 5 min). Fußweg ca. 6 Minuten über die Hofackerstrasse oder über die Grenzacherstrasse und durch den Campus Park
Anreise mit dem Auto: Über die Autobahn A2, an der Verzweigung Hagnau wählen Sie die A18 in Richtung Delémont und nehmen die Autobahnausfahrt Muttenz-Nord. Beim Pantheon biegen Sie links in die Hofackerstrasse ein. Es stehen kostenpflichtige Parkplätze an der Hofackerstrasse zur Verfügung (der Parkplatz liegt kurz vor dem Campus auf der rechten Seite).
Lageplan der FHNW Muttenz: https://tim-lutz.de/ak-lll-tagung-fruehjahr23/anfahrtpdf/fhnw_lageplan_muttenz.pdf

Hotels, in denen die Zimmer gebucht werden können

Hotel Ort
Hotel Steinenschanze Basel, Nähe Bhf SBB
Hotel Odelya Basel
Hotel Nomad Basel
Hotel Sorell Basel
Hotel Mittenza Muttenz
Coop Tagungszentrum Muttenz
Hotel Baslertor Muttenz
Hotel Passage Basel
Novotel Basel, Nähe Bhf. SBB
Hotel Schweizerhof Basel (Bhf. SBB)
Ibis Budget Basel Basel, Nähe Bhf. SBB

Termine und Anmeldung

Anmeldung zur Tagung

Liebe Mitglieder und Interessierte des AK Lehr-Lern-Labore, sehr herzlich laden wir euch zur Arbeitskreistagung am 3./4. März 2023 in Muttenz (Basel, Schweiz) ein. Diese wird von Prof. Dr. Christine Streit und ihrem Team ausgerichtet. Themenschwerpunkt ist die Professionalisierung (zukünftiger) Lehrkräfte in Lehr-Lern-Laboren. Der Beginn der Tagung ist Freitag um ca. 13.00 Uhr geplant, das Ende am Samstag um ca. 14.00 Uhr. Genaueres könnt ihr dann der Homepage ab November entnehmen. Wir bitten euch um eine verbindliche Anmeldung bis zum 31.10.2022 über die Homepage des AK LLL bzw. über den untenstehenden Link. Dabei möchten wir euch darauf aufmerksam machen, dass Tagungskosten in Höhe von ca. 75 Schweizer Franken anfallen (exkl. Gemeinsames Abendessen am Freitagabend). Für unsere Planung ist in diesen etwas unsicheren Zeiten eine solche frühe verbindliche Anmeldung unerlässlich. Hier findet ihr die Links zur Homepage und zur Anmeldung:
Link zur Anmeldung: https://erhebungsbogen.tim-lutz.de/index.php/479361?lang=de
Link zur Tagungsseite: https://madipedia.de/index.php/Arbeitskreis_Lehr-Lern-Labore/Fruehjahrstagung_2023
Bitte gebt bei der Anmeldung an, ob ihr einen Workshop oder einen Vortrag halten möchtet. Einen Titel müsstet Ihr direkt bei der Anmeldung angeben, ein Abstract würden wir bis zum 30.11.2022 nachfordern. Wir freuen uns riesig, euch alle in Muttenz zu sehen. Für das Sprecherteam und Tagungsteam

Christine Streit, Katja Lengnink, Tim Lutz, Franziska Strübbe

Austauschplattform des AK Lehr-Lern-Labore Mathematik

Texte, Vortragsfolien, Poster und andere Informationen können über die Austauschplattform des AK LLL eingesehen und heruntergeladen werden.
Sie müssen sich einmalig bei dieser Plattform registrieren. Eine Anleitung dazu finden Sie unter dem unten angegebenen Link.


Programm

Freitag 3. März

13.00 Uhr Ankommen, Anmeldung
13.45 Uhr Begrüßung/Organisatorisches
14.00- 15.00 Uhr (externer) Vortrag: Prof. Dr. Tobias Leonhard, PH Zürich

Das Programm und die Praktiken – Chancen und Grenzen studentischer Arbeit in Lehr-Lern-Laboren und deren Beitrag zur Professionalisierung

15.00 Uhr Kaffeepause
15.30 – 16.45 Uhr Workshoprunde 1

• Algorithmische Entscheidungssysteme - Materialien für den Aufbau eines Grund- und Reflexionswissens explorieren (Katja Lengnink)

• Flipped Classroom theoriebasiert planen, durchführen und reflektieren - Förderung des Professionalisierungsprozesses von angehenden Lehrkräften im Leipziger Lehr-Lern-Labor (Jennifer Rothe & Silvia Schöneburg-Lehnert)

17.00 – 18.30 Uhr Lernbegleitung im LernAtelier (LeA) lernen (Thomas Royar & Christine Streit)

Samstag 4. März

9.00 bis 10.00 Uhr Vortrag mit Diskussion:  Zur besonderen Förderung fachdidaktischen Wissens und der Fähigkeit zur Unterrichtsreflexion bezüglich Muster und Strukturen als Thema der LLL-Arbeit (Heike Hagelgans & Jaqueline Simon)
10.00 bis 10.30 Uhr Kaffeepause
10.30 bis 11.15 Uhr Kurzvorträge, Runde 1

• Hybrides Lehr-Lern-Praktikum MatheLead (Susanne Digel)

• Fördern im Lehr-Lern-Labor professionalisieren - Erfassung und Analyse selbstberichteter Handlungen Studierender nach einer Einzelförderung (Inga Wienhues)

11.30 bis 12.15 Uhr Kurzvorträge, Runde 2

• Entdeckendes Lernen mit Zahlenmauern: Von der bekannten Zahlenmauer zu neuen Mustern (Karin Richter & Maria Kötters)

• Künstliche Intelligenz: Anwendungen aus Medizin und Industrie übertragen in die Mathematikdidaktik, KI für Lernumgebungen nutzbar machen (Tim Lutz)

12.15 bis 13:00 Uhr Imbiss
13.00 bis 14.15 Uhr Workshoprunde 2

• Mathematik in MINT – unterschätzt!? Förderung und Beispiele aus dem Würzburger Mathematik-Labor (Janina Just, Nina Unshelm & Christian Heinz)

• Erzählvignetten – Lernen im Lehr-Lern-Labor erkunden (Christian Rütten)

14.20  bis 15.00 Uhr Abschlussdiskussion

Angelegenheiten des AK

Abstracts

Abstracts der Beiträge

Das Programm und die Praktiken – Chancen und Grenzen studentischer Arbeit in Lehr-Lern-Laboren und deren Beitrag zur Professionalisierung

Tobias Leonhard

Die Gemeinsamkeit diverser konzeptioneller Programme hochschulischer Lehr-Lernlabore besteht zumindest ‘grosso modo’ darin, einen Beitrag zur fachbezogenen Professionalisierung bzw. zur Entwicklung der jeweiligen Fachlichkeit zu leisten. Im Vortrag wird – in weitgehender Unkenntnis der elaborierten Diskurse um Lehr-Lern-Labore – versucht, die Frage nach dem ‘Professionalisierungspotenzial’ derselben für Studierende des Lehrberufs unter einer praktiken- und subjektivierungstheoretischen Perspektive in den Blick zu nehmen. Für die Dramaturgie des Vortrages wird dabei die Erfahrung genutzt, dass es zwischen dem notwendigen Sinnüberschuss pädagogischer Programme und der Realisierung derselben nicht selten eine Differenz gibt, die es lohnt, zum Gegenstand der empirischen Untersuchung zu machen. Im Vortrag wird daher zunächst ein (generalisiertes) Programm skizziert, wie es sich aus der Befassung mit einschlägiger Literatur ergeben hat. Im zweiten Schritt ist geplant, eine praktiken- und subjektivierungstheoretische Vorstellung von Professionalisierung zu skizzieren, die theoretisch an die Arbeiten von Foucault und Butler anschliesst und mit der Methodologie der Adressierungsanalyse (Ricken et al. 2017, Ricken & Rose 2018) für die Unterrichtsforschung ausgearbeitet wurde. Diese bildet dann den Hintergrund für ein paar analytische Versuche, die anhand zweier Transkripte aus dem Kontext des LernAteliers (LeA Muttenz) die Frage nach den Praktiken und den damit verbundenen Subjektivierungen der Studierenden bearbeiten. Bevor dies jedoch aufgrund des begrenzten Ausmasses an mathematischer und mathematikdidaktischer Expertise des Referenten Anlass zur Diskussion gibt, wird der Vortrag mit einem kurzen Ausblick bezüglich der Potenziale und Grenzen eines solchen analytischen Zugriffs beschlossen.

Algorithmische Entscheidungssysteme - Materialien für den Aufbau eines Grund- und Reflexionswissens explorieren

Katja Lengnink

Algorithmen und Algorithmische Entscheidungssysteme (ADMS) betreffen unser Leben in immer größerem Maße: Personalisierte Werbung, Einschätzung der Kreditwürdigkeit, Vorauswahl für einen Job, Fortbildungen für Arbeitssuchende, Früherkennung von Krankheiten u.v.m. ADMS weisen Potenziale aber auch Risiken auf. Die Grenzen liegen insbesondere da, wo Fehler eine Vielzahl von Menschen treffen oder automatisierte Entscheidungen für Individuen weitreichende Konsequenzen haben. Da ADMS auf mathematischen Verfahren beruhen, kann und sollte mathematische Bildung dazu beitragen, solche ADMS grundlegend zu verstehen und zu reflektieren und somit eine algorithmische Mündigkeit fördern. Im Workshop werden Materialien exploriert und diskutiert, die in einem Seminar für Lehramtsstudierende bereits erprobt wurden und zukünftig im Gießener Lehr-Lern-Labor eingesetzt werden sollen. Die Teilnehmenden brauchen keine vertieften Kenntnisse in dem Bereich, sondern dürfen sich auch selbst weiterbilden lassen!

Flipped Classroom theoriebasiert planen, durchführen und reflektieren - Förderung des Professionalisierungsprozesses von angehenden Lehrkräften im Leipziger Lehr-Lern-Labor

Jennifer Rothe & Silvia Schöneburg-Lehnert

Flipped Classroom stellt eine Möglichkeit dar, Mathematikunterricht mit digitalisierten Elementen differenzierend zu gestalten. Viele (angehende) Lehrkräfte stehen dieser Methode prinzipiell positiv gegenüber, sehen sich aber mit Unsicherheiten und einem hohen Vorbereitungsaufwand in der Erstellung passender Unterrichtsmaterialien konfrontiert. Im Workshop stellen wir ein Lehrveranstaltungskonzept vor im Rahmen dessen angehende Lehrkräfte im Leipziger Lehr-Lern-Labor entsprechend qualifiziert werden. Der durchlaufene Professionalisierungsprozess wird anhand ausgewählter Materialien der Studierenden exemplarisch analysiert und diskutiert.

Lernbegleitung im LernAtelier (LeA) lernen

Thomas Royar & Christine Streit

Das LeA in Muttenz fungiert als „didaktisches Labor“, indem es Studierenden die Möglichkeit bietet, Kindergartengruppen oder Schulklassen beim mathematischen Tätigsein in offenen materialbasierten Settings zu begleiten und auf diese Art und Weise in komplexitätsreduzierten Praxissituationen professionelle Handlungskompetenzen zu erwerben, die sie in iterativen Prozessen vertiefen. Eingebunden in mathematikdidaktische Seminare sollen die Studierende anhand von eigenen und fremden Videos Lernprozesse von Schülerinnen und Schülern sowie ihr eigenes Handeln theoriegeleitet und kriterienbasiert analysieren. Im Vortrag werden das LeA und die damit verbundene Seminarkonzeption vorgestellt, in der sich anschließenden Workshoparbeit können verschiedene Materialien bzw. Lernumgebungen erprobt und diskutiert werden.

Vortrag mit Diskussion: Zur besonderen Förderung fachdidaktischen Wissens und der Fähigkeit zur Unterrichtsreflexion bezüglich Muster und Strukturen als Thema der LLL-Arbeit

Heike Hagelgans & Jaqueline Simon

Zur besonderen Förderung fachdidaktischen Wissens und der Fähigkeit zur Unterrichtsreflexion bezüglich Muster und Strukturen als Thema der LLL-Arbeit In den schulpraktischen Studien kann immer wieder festgestellt werden, dass die Studierenden fachliche Unzulänglichkeiten und Schwierigkeiten bei der fachlichen Klärung der inhaltlichen Struktur zeigen. Daher suchen wir derzeit nach Möglichkeiten für eine Verbesserung. Unsere Idee besteht darin, die fachlichen Phänomene mittels fallbasierter fachdidaktischer Entwicklungsprojekte intensiver zu bearbeiten. Dabei möchten wir verstärkt auf die Aspekte von LLL-Seminaren wie theoriegeleitete Entwicklung von Lernumgebungen, Verzahnung von Theorie und Praxis, Komplexitätsreduktion sowie systematische und theoriebasierte Selbst- und Fremdreflexion zurückgreifen (Roth & Priemer 2020, S. 6ff.). Denn empirische Studien konnten zeigen, dass LLL-Seminare zu einer Verbesserung des fachdidaktischen Wissens bezüglich des adressierten fachlichen Inhaltes führen können (Priemer 2020, S. 165). An diesem Punkt setzt der Beitrag an. Er möchte das fachdidaktische Entwicklungsprojekt beschreiben und ausgewählte Aspekte der begleitenden Evaluierung vorstellen bzw. diskutieren. Am Beispiel des fachlichen Grundkonzepts der Muster und Strukturen im Mathematikunterricht wird ein fachdidaktisches Entwicklungsprojekt für Studierende im Lehramt an Grundschulen durchgeführt. Das übergreifende Ziel dieses Projekts ist es, dass die Studierenden eine Lerneinheit zu arithmetischen Mustern und Strukturen planen, durchführen und fachdidaktisch reflektieren. Wir als Lehrende führen dazu eine begleitende Evaluierung durch. In einem ersten Schritt steht das eigene Facherleben der Studierenden im Mittelpunkt: Es wird ein Einführungsseminar innerhalb des fachdidaktischen Entwicklungsprojekts zum Phänomen der arithmetischen Muster und Strukturen durchgeführt, in dem die Studierenden selbst mathematisch tätig sein können und ihre eigenen Erfahrungen in der Arbeit mit Mustern anhand von vier unterschiedlichen Aufgabenformaten (Päckchen mit Muster, Rechendreiecke, Multiplikationstabelle, Zahlenmauern) bewusst reflektieren sollen. Dieses Vorgehen setzt am mathematikdidaktischen Anspruch an, dass die Thematik nicht nur einseitig methodisch bearbeitet werden, sondern vielmehr als Zugang zur Struktur verstanden werden soll. Dazu zählt ferner eine Beurteilung von Aufgaben, die Muster und Strukturen beinhalten (Steinweg 2020, S. ff.). Für die Evaluierung werden dazu von 63 Studierenden die Aufgabenlösungen und deren Reflexionen analysiert. Der Vortrag gibt einen Einblick in diese Analyseergebnisse. In einem zweiten Schritt planen die Studierenden eine Lerneinheit zu einer Aufgabe von zwanzigminütiger Dauer, die Muster und Strukturen anhand einer Zahlenmauer beinhaltet. In der Evaluierung werden diese schriftlichen Stundenvorbereitungen unter den ausgewählten Aspekten Erwartungsbild zur Aufgabe, Formulierung eines vollständigen Arbeitsauftrages und Erstellen von Tafelbild und Arbeitsmaterialien von 19 Studierenden analysiert und die Ergebnisse im Vortrag vorgestellt. In einem dritten Schritt werden zwei praktische Unterrichtserprobungen von Studierenden im Sinn einer wiederholten Instruktion (zweite und vierte Klasse) zur Aufgabe der Zahlenmauer im Vortrag kurz beschrieben. Die dazugehörigen Reflexionen von 15 Studierenden bezüglich ihres persönlichen Verständnisses von Aufgaben, Nutzung von Arbeitsmaterialien sowie ihrer Schlussfolgerungen für ihre zukünftige Unterrichtstätigkeit werden nach den beiden Unterrichtsversuchen im Rahmen der Evaluierung in den Blick genommen und im Vortrag skizziert. Ein Ausblick auf einen weiteren Zyklus des fachdidaktischen Entwicklungsprojekts wird zum Abschluss des Beitrages gegeben, in dem vorrangig aus den gewonnen Erfahrungen des ersten Zyklus auf eine veränderte und erweiterte Nutzung von Arbeitsmitteln aus dem Lehr-Lern-Labor an der MLU gesetzt wird. Eine weitere übergreifende bislang offene Frage rückt nach dem ersten Zyklus in den Fokus, wie Lehr-Lern-Labor-Arbeit mit den Schulpraktika verknüpft werden könnte.

Quellen

Priemer, B. (2020). Ein kurzer Überblick über den Stand der fachdidaktischen Forschung der MINT-Fächer an Lehr-Lern-Laboren. In B. Priemer & J. Roth (Hrsg.), Lehr-Lern-Labore (S. 159-172). Wiesbaden: Springer.

Roth, J. & Priemer, B. (2020). Das Lehr-Lern-Labor als Ort der Lehrpersonenbildung – Ergebnisse der Arbeit eines Forschungs- und Entwicklungsverbunds. In B. Priemer & J. Roth (Hrsg.), Lehr-Lern-Labore (S. 1-12). Wiesbaden: Springer.

Steinweg, A.S. (2020). Muster und Strukturen: Anschlussfähige Mathematik von Anfang an. In H.-S. Stiller, W. Weigel & J.F. Wörler (Hrsg.), Beiträge zum Mathematikunterricht 2020 (S. 39-46). Münster: WTM.

Hybrides Lehr-Lern-Praktikum MatheLead

Susanne Digel

Hybrides Lehr-Lern-Praktikum MatheLead – professionelle Handlungskompetenz von Lehramtsstudierenden für motivationsförderlichen und grundvorstellungsbasierten Mathematikunterricht fördern

Das Projekt MatheLead („Mathematik Lehren eigenverantwortlich authentisch digital“) verfolgt als hybrides Lehr-Lern-Praktikum das Ziel, die professionelle Handlungskompetenz von Lehramtsstudierenden in Bezug auf Heterogenität durch gezielte Motivationsförderung und Orientierung an Grundvorstellungen zu entwickeln. Die Studierenden coachen individuell SchülerInnen mit Verständnisschwierigkeiten in Mathematik über drei Monate in wöchentlichen Förderkursen. Unterstützt werden die Studierenden durch ein Begleitseminar aus digitalen Selbstlernbausteinen und angeleiteten Reflexionsrunden. Im Team reflektieren sie moderiert vom Dozenten ihre Beobachtungen und Diagnosen, die eingesetzten Interventionen, ihr eigenes Lehrerhandeln sowie individuelle Fördermaßnahmen und generieren gemeinsam weitere Handlungsoptionen zur Verständnis- und Motivationsförderung. Im Kurzvortrag werden das Konzept sowie die Theoriebasis von MatheLead umrissen und die Forschungsperspektive auf die Reflexionsrunden vorgestellt.

Fördern im Lehr-Lern-Labor professionalisieren - Erfassung und Analyse selbstberichteter Handlungen Studierender nach einer Einzelförderung

Inga Wienhues

Das Lehr-Lern-Labor ZahlenRaum der Universität Paderborn bietet in verschiedenen Seminaren Studierenden die Möglichkeit, Praxiserfahrungen zu sammeln und diese mit ihrem theoretischen Wissen zu verknüpfen und zu reflektieren. Im Seminar Zahlenstark haben Studierende der sonderpädagogischen Förderung die Möglichkeit, zu zweit ein Kind mit Schwierigkeiten in arithmetischen Basiskompetenzen über ein Semester (ca. 9-10 Sitzungen) zu fördern. Entsprechend werden die Studierenden vor die Anforderungen gestellt, eine Förderung zu priorisieren, zu planen, durchzuführen und zu evaluieren. Das Forschungsprojekt fokussiert die Professionalität der Studierenden in der Umsetzung der Förderung. Dafür werden die Studierenden zu zweit unmittelbar nach einer Fördersitzung über die gehaltene Fördersitzung interviewt. Sie werden dazu aufgefordert, über eine von ihnen als entscheidend für den Lernprozess des Kindes empfundene Situation zu berichten. Zunächst interessiert, welche Situationen die Studierenden als entscheidend empfinden und welche Orientierungen die Handlungen der Studierenden leiten. In einem weiteren Schritt soll gezielt das fachdidaktische Verständnis der Studierenden in den Blick genommen werden.

Künstliche Intelligenz: Anwendungen aus Medizin und Industrie übertragen in die Mathematikdidaktik, KI für Lernumgebungen nutzbar machen

Tim Lutz

Entdeckendes Lernen mit Zahlenmauern: Von der bekannten Zahlenmauer zu neuen Mustern

Karin Richter & Maria Kötters

Entdeckendes Lernen mit Zahlenmauern: Von der bekannten Zahlenmauer zu neuen Mustern.

„Ja, Mathematik ist nicht vollständig ohne Konzepte, Definitionen, … Formeln. … Aber Probleme – das Stellen und Lösen – sind das Herz, der Geist, das Wesen der Mathematik.“ (Contreras (2005), 115.) Der Workshop greift diesen Ansatz für den außerschulischen Lernort jahrgangsübergreifend auf und beleuchtet am Beispiel von Zahlenmauern, wie Lernende mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen durch eigene offene Auseinandersetzung mit der bekannten Zahlenmauer-Situation erste Schritte zum selbstständigen Entdecken und Untersuchen mathematischer Fragen gehen können. Durch Variation der Zahlbereiche, Rechenvorschriften oder geometrischer Struktur eröffnen sich Untersuchungsansätze mit unterschiedlichem Schwierigkeitsniveau. „[Es handelt sich] um mathematisch reiche Lern-Situationen…: Beispiele … auf selbst abgeleitete Fragestellungen erforschen, Daten … analysieren, Beziehungen oder Muster konstruieren, … Hypothesen aufstellen und verifizieren.“ (Fritzlar (2016), 157.) Im Zentrum des Workshops soll, am Beispiel der Zahlenmauer verankert, die Frage stehen, wie selbstdifferenzierendes Lernen in einer heterogenen Lerngruppe entstehen und gefördert werden kann.

Quellen:

Contreras,J. (2005). Posing and Solving Problems: The Essence and Legacy of Mathematics. Teaching Children Mathematics, 12(3), 115-116.

Fritzlar,T. (2016). „Memorable Diagonals“: Exploratory Problems as Propositions for Doing Mathematics. In P. Felmer, E. Pehkonen, & J. Kilpatrick (Eds.), Posing and Solving Mathematical Problems: Advances and New Perspectives (pp. 157–165). Springer International Publishing.

Mathematik in MINT – unterschätzt!? Förderung und Beispiele aus dem Würzburger Mathematik-Labor

Janina Just, Nina Unshelm & Christian Heinz

Mathematik in MINT – unterschätzt?! Exemplarische Maßnahmen aus dem Würzburger Mathematik-Labor

Während die Anwendung der MINT-Disziplinen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) vor allem in den Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie in der Technik direkt ersichtlich ist und somit auch im schulischen Kontext im Fokus steht, spielt die Mathematik häufig eine untergeordnete Rolle (Just & Siller, 2022; Maass et al., 2019): Das vielfältige Potenzial der Mathematik als Grundlage der anderen Disziplinen wird meist nicht ausgeschöpft. Weiterhin wird, obwohl die Anwendungsfelder der MINT-Bildung mit realitätsbezogenen Problemstellungen einhergehen, die Mathematik nach wie vor eher Kalkül orientiert betrachtet. Das Würzburger Mathematik-Labors wirkt dem beispielsweise durch Bearbeitung von aufbereiteten MINT Problemstellungen wie z.B. Bewertung von Evakuierungsmodellen entgegen. Durch einen selbsttätigen, aktiv-experimentellen Umgang mit gegenständlichen und virtuellen Modellen wird ein Zugang zu der zunächst unbeachteten, zugrundeliegenden Mathematik ermöglicht. Dadurch werden bei den Schüler:innen Prozesse des Problemlösens und des mathematischen Modellierens angeregt und durch Bearbeitung in Kleingruppen gefördert. Weiter bietet das Mathematiklabor den Studierenden durch Konzeption von Materialien und individueller Betreuung von Schüler:innen die Möglichkeit, Beispiele und Potentiale von anwendungsorientierter Mathematik im MINT-Kontext kennen zu lernen. In diesem Workshop wollen wir Wege aufzeigen, wie das obengenannte Image der Mathematik im Setting des Mathematiklabors für angehende Lehrkräfte im Rahmen der Professionalisierung aufgebrochen werden kann. Durch die Vorstellung von Lernumgebungen, die im Rahmen verschiedener Stufen der Lehrerausbildung konzipiert und weiterentwickelt wurden, wird dies konkretisiert. Dabei werden die Materialien und Konzepte sowie die dahinterstehenden Lehrveranstaltungen vorgestellt und aus studentischer Sicht beschrieben. Anschließend können die Materialien ausprobiert und Ideen diskutiert sowie reflektiert werden.

Literaturverzeichnis

Just, J. & Siller, H. S. (2022). The Role of Mathematics in STEM Secondary Classrooms: A Systematic Literature Review. Education Sciences, 12(9), 629. https://doi.org/10.3390/educsci12090629

Maass, K., Geiger, V., Ariza, M R. & Goos, M. (2019). The Role of Mathematics in interdisciplinary STEM education. ZDM, 51(6), 869–884. https://doi.org/10.1007/s11858-019-01100-5

Erzählvignetten – Lernen im Lehr-Lern-Labor erkunden

Christian Rütten

Zur Reflexion erlebter Unterrichtspraxis eignen sich im Kontext universitärer Lehrkräftebildung sogenannte Erzählvignetten in besonderer Weise, da Studierende darin ihre Erfahrungen wenig aufwendig festhalten und für andere intersubjektiv teilen können. Im Workshop wird nach einer kurzen methodischen Einführung die Vignettenarbeit in der Begleitung des Berufsfeldpraktikums im Lehr-Lern-Labor ‚Mathe-Spürnasen‘ vorgestellt. Dazu werden von Studierenden erstellte Vignetten gemeinsam im Rahmen von Vignettenlektüren betrachtet und das Potenzial der Vignettenarbeit für die Lehrkräftebildung diskutiert.

Teilnehmer/innen

Nähere Informationen folgen.