Arbeitskreis Lehr-Lern-Labore/Herbsttagung 2023

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Am Freitag, den 22.09.2023 bis Samstag, den 23.09.2023 findet in Halle
die 9. Tagung des Arbeitskreises Lehr-Lern-Labore Mathematik statt.
Das Rahmenthema der Tagung lautet Mathematik verbindet: Erfahrungen, Ideen, Anregungen zur Zusammenarbeit in Forschung und Lehre.
Örtliche Tagungsleitung: Institut für Mathematik, Institut für Schulpädagogik und Grundschuldidaktik, Experimente-Werkstatt Mathematik
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Tagungsort und Anreise

Adresse des Tagungsorts
Universität Halle
Hans-Ahrbeck-Haus (=Haus 31) der Franckeschen Stiftungen
Franckeplatz 1
06110 Halle (Saale)

Anreise zum Tagungsort

Anreise mit dem Auto:
Von der A 14 kommend nehmen Sie die Abfahrt Peißen auf die B 100 in Richtung "Halle-Zentrum". Es geht am Dessauer Platz und einem alten Wasserturm vorbei, wobei Sie bitte den Hinweisen "alle Richtungen" auf die B 6 (Volkmannstraße) folgen und dann weiter Richtung "Zentrum" fahren. Vor dem großen Kreisverkehr folgen Sie der Teilung der Straße nach rechts auf die Magdeburger Straße. Fahren Sie nun auf den großen Kreisverkehr (Riebeckplatz) und verlassen diesen Richtung "Zentrum / Eisleben". Bitte ordnen Sie sich gleich links ein. Es geht nun zwischen den Fahrbahnen der nach Halle-Neustadt führenden Hochstraße hinab, linker Hand sehen Sie bereits die Franckeschen Stiftungen. Fahren Sie an der zweiten Ampel links auf den Franckeplatz.
Von der B 80 aus Richtung Eisleben folgen Sie der Ausschilderung nach Halle, an Halle-Neustadt vorbei. Nach Überquerung der Saale wählen Sie die erste Ausfahrt rechts auf den Glauchaer Platz. Von hier aus folgen Sie bitte den Hinweisschildern "Franckesche Stiftungen".
Hinweis: Auf dem historischen Gelände der Franckeschen Stiftungen gibt es keine Parkmöglichkeiten. Bitte benutzen Sie die öffentlichen Parkhäuser im Ritterhaus bzw. an der Spitze oder suchen Sie einen kostenlosen Parkplatz in den umliegenden Wohngebieten.
 


Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Vom Bahnhof:
Die Straßenbahnlinie 4 (Richtung Heide), 7 (Kröllwitz) oder 9 (Richtung Göttinger Bogen) bringen Sie vom Bahnhof ohne Umsteigen direkt zum Franckeplatz. Wählen Sie (sofern die Nutzung des Nahverkehrs nicht bereits in Ihrer Fahrkarte enthalten ist) am Fahrkartenautomat im Straßenbahnwaggon das Ticket „Kurzstrecke“ für 1,50€ Gegenüber der Haltestelle „Franckeplatz“ liegen die Franckeschen Stiftungen. Wenn Sie wenig Gepäck haben und das Wetter schön ist, kann man die Strecke auch bequem laufen. Orientieren Sie sich an den Hinweisschildern „Franckesche Stiftungen“ oder fragen Sie einen netten Hallenser nach dem Weg. Dauer des Fußmarsches: 10-15 min sollten für einen gemütlichen Spaziergang zum Haus 31 in den Franckeschen Stiftungen ausreichen.
Wenn Sie das Hotel the niu Ridge
Riebeckplatz 10
06108 Halle
nutzen, gehen Sie zur Straßenbahn-Haltestelle Riebeckplatz (siehe Anreise vom Bahnhof) und benutzen Sie dort Straßenbahnlinie 4 (Richtung Heide), 7 (Kröllwitz) oder 9 (Richtung Göttinger Bogen). Jede dieser Bahnen bringt Sie vom Bahnhof ohne Umsteigen direkt zum Franckeplatz. Die Strecke lässt sich ebenfalls bequem laufen. Benutzen Sie die gleichen Weg-Hinwiese wie bei "Anreise vom Bahnhof".
Aus der Stadt:
Wählen Sie eine Verbindung mit der Sie den Marktplatz erreichen. Von dort bringen Sie die Linien 7, 3, 6, oder 8 eine Station Richtung Süden zum Franckeplatz. Ein Stück weiter in Fahrtrichtung liegen die Franckeschen Stiftungen.

Lageplan des Veranstaltungsorts:
 
Hotelempfehlungen:
Vorschläge für Selbstreservierung:
Alle genannten Hotels sind so gelegen, dass die Franckeschen Stiftungen entweder in < 15 min erreichbar sind, oder eine bequeme Straßenbahnverbindung zum Franckeplatz (neben den Franckeschen Stiftungen) besteht.

Hotel the niu Ridge, Am Riebeckplatz 10 (137 Euro) (fußläufig)
Apartmenthaus am Dom von Plant Room, Robert-Franz-Ring 4 (57 Euro) (fußläufig)
City-Hotel am Wasserturm, Lessingstr. 8 (72Euro) (mit der Straßenbahn zum Markt, dann fußläufig in 10 min)
Pension Sonnenschein, Torstr. 19 (45 Euro) (mit der Straßenbahn zum Franckeplatz oder fußläufig 15 min)
Appartment in Halle, Preßlersberg 12 (101 Euro) (fußläufig)
Dorint Hotel Charlottenhof, Dorotheenstr. 12 (135 Euro) (fußläufig)
Pension & Café am Krähenberg, Am Krähenberg 1 (80 Euro) (mit der Straßenbahn zum Franckeplatz)
Zum kleine Sandberg, Kl. Sandberg 5 (83 Euro) (fußläufig)
(alle Preisangaben Stand 25.07.2023)

Termine und Anmeldung

Anmeldung zur Tagung

Die Anmeldung zur Tagung ist geöffnet: https://erhebungsbogen.tim-lutz.de/index.php/464111?lang=de

Tagungsbeitrag: 45€
Inbegriffen sind Pausenverpflegung und Mittagsimbiss.
Abendbrot im „Groben Gottlieb“ am Freitag muss selbst getragen werden!

Anmeldung von Beiträgen

Kurzvorträge (20 min Dauer und 10 min Diskussion)
Workshops (ca. 1h 20min)

Anmeldung aller Beiträge bis 22. Juli 2023
Poster zum Thema „Mathematik verbindet - Erfahrungen, Ideen, Anregungen zur Zusammenarbeit in Forschung und Lehre“
Poster können mitgebracht werden. Es steht ausreichend Fläche zur Verfügung. Ein Posterwalk in der Kaffeepause ist im Programm integriert.

Austauschplattform des AK Lehr-Lern-Labore Mathematik

Texte, Vortragsfolien, Poster und andere Informationen können über die Austauschplattform des AK LLL eingesehen und heruntergeladen werden.
Sie müssen sich einmalig bei dieser Plattform registrieren. Eine Anleitung dazu finden Sie unter dem unten angegebenen Link.


Programm

Freitag 22.9.23

13.00 - 13.30 Uhr Ankommen und Anmeldung im Haus 31 der Franckeschen Stiftungen
13.30 - 14.00 Uhr Begrüßung und Organisatorisches im Hörsaal Haus 31, 1. Etage
14.00 - 15.00 Uhr Vorträge Halle – Sonja Gansauge (LA-Studentin Förderschule), Torsten Fritzlar und Daniela Aßmus, Karin Richter und Maria Kötters (je ca. 20 min)
15.00 - 15.30 Uhr Kaffeepause mit Poster-Walk Foyer und Hörsaal Haus 31, 1. Etage
15.30 - 16.15 Uhr Mitgliederversammlung mit Wahl
16.20 - 18.00 Uhr Gemeinsamer Spaziergang zur und Vorstellung der Experimente-Werkstatt Mathematik (Mansfelder Straße 15)
18.00 - 19.00 Uhr „Vernetzungsrunde“ der Teilnehmenden in gemütlicher Runde in der Experimente-Werkstatt
ab 19.20 Uhr Abendessen in der Gaststätte Grober Gottlieb (jeder bezahlt selbst), Ausklang im Spielehaus

Samstag 23.9.23

09.00 - 09.30 Uhr Rundgang durch die Franckeschen Stiftungen
09.40 - 10.10 Uhr Vortrag Tim Lutz
10.10 - 10.40 Uhr Kaffeepause im Foyer Haus 31, 1. Etage
10.40 - 12.00 Uhr Vorträge Katja Lengnink & Johanna Brück sowie Sabine Kühn & Katja Lengnink (je 30 min)
12.00 - 13.00 Uhr Mittagsbuffet im Foyer Haus 31, 1. Etage
13.00 - 14.20 Uhr Workshop und Vortrag Theresa Scholl (bis zu 80 min)
14.25 - 14.45 Uhr Abschlussdiskussion und Verabschiedung im Hörsaal Haus 31, 1. Etage

Abstracts

Abstracts der Beiträge

Große Mengen gleicher Materialien – von der Idee im Didaktikseminar zur Erprobung im Lehr-Lern-Labor mit Schülerinnen und Schülern

Sonja Gansauge (Studentin LA Förderschule)

In der Didaktikausbildung Lehramt Grundschule, Schwerpunkt Mathematik, der Universität Halle gibt es begleitend zur mathematikdidaktischen Grundausbildung ein vertiefendes Forschungsseminar zu ausgewählten mathematikdidaktischen Themen. So wird sichergestellt, dass Lehramtsstudierende insbesondere auch an die Entwicklung besonderer mathematischer Lernumgebungen für den Grundschulunterricht herangeführt werden. Im Wintersemester 2022/2023 lag ein thematischer Schwerpunkt im Einführungsseminar in der Mathematikdidaktik, betreut und angeleitet durch Dr. Kerstin Bräuning, auf der Umsetzung der Möglichkeiten, die große Mengen einfachen gleichen Materials und die Verbindung von Mathematik und Origami für die Entwicklung und Unterstützung von Kreativität und eigenständigem Problemfinden und -lösen für Grundschulkinder bieten. In ihrem Bericht erläutert Sonja Gansauge, wie durch die vernetzende Verbindung von Didaktikausbildung und Nutzen der Experimente-Werkstatt Mathematik es möglich wurde, die praktischen Erfahrungen von Studierenden zu intensiveren und zugleich Phasen der Entwicklung, Erprobung und Evaluierung von Lernumgebungen zu durchlaufen.

Zur Entwicklung von Fordermaterialien im Projekt "Matheforscher"

Torsten Fritzlar & Daniela Aßmus

Seit vielen Jahren gibt es an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ein Forderangebot für mathematisch interessierte und leistungsstarke Dritt- und Viertklässler*innen, das auch in die universitäre Lehre eingebunden ist. Darüber hinaus wird es genutzt, um Fordermaterialien zu entwickeln, zu erproben und zu evaluieren. Auch Studierende können in kleinem Maßstab derartige "Entwicklungsforschung" betreiben. Im Vortrag möchten wir diesbezügliche Erfahrungen vor- und zur Diskussion stellen.

Mathematik und Kunst – problemlösendes Lernen in der Beschäftigung mit ausgewählten Kunstwerken im Lehr-Lern-Labor

Karin Richter

Anliegen dieses Beitrags ist es, anhand ausgewählter Beispiele aus dem Bereich der konkreten Kunst deutlich zu machen, wie - ausgehend von speziellen Kunstwerken – darin verborgene problemhaltige mathematische Situationen durch Schülerinnen und Schüler entdeckt werden können und wie sie zum Experimentieren und Durchdenken anregen. Vorgestellt wird die Entwicklung von zwei exemplarischen Lernumgebungen zum Thema „Mathematik und Kunst“ im Rahmen eines didaktischen Ergänzungsseminars sowie deren Erprobung im Lehr-Lern-Labor und die sich anschließende Reflexion. Die Vernetzung von Ausbildung und praktisch-konkreter Erfahrung im Lehr-Lern-Labor tritt so exemplarisch-anschaulich hervor. In der Konkreten Kunst des 20. Jahrhunderts spielt die Visualisierung von mathematischen Ideen eine zentrale Rolle. Künstler, wie etwa Max Bill oder Piet Mondrian (von denen die hier betrachteten Kunstwerke stammen), nutzen gezielt mathematische Strukturen, um ihre Bilder zu konzipieren. Beim Betrachten und Weiterdenken ist es hilfreich, diese mathematischen Gestaltungsprinzipien sich zu erschließen. In den zwei Lernumgebungen wird deutlich, wie dies zum entdeckenden Lernen inspirierend genutzt werden kann.

Stellenwertverständnis fördern über ein Multirepräsentationssystem - erweiterte Verwendungsmöglichkeiten von Steckwürfeln nutzen

Tim Lutz

Die Arbeit mit Anschauungsmitteln ist elementarer Bestandteil beim Aufbau eines Stellenwertverständnisses. Der Vortrag zeigt Möglichkeiten auf, wie die Funktionalitäten von Steckwürfeln im Unterricht um digitale Elemente erweitert werden können. Eine im Aufbau befindliche kostenfrei nutzbare App wird vorgestellt, die händische und digitale Nutzung unter Verwendung von künstlicher Intelligenz zusammenführt.

Bildung für nachhaltige Entwicklung im fächerverbindenden Lehramtsstudium Mathematik-Chemie: Ein Projekt zum Thema Plastik im Lehr-Lern-Labor

Katja Lengnink & Johanna Brück

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist nach dem neuen hessischen Lehrerbildungsgesetz (HLbG) als Querschnittsaufgabe verpflichtend umzusetzen. In einem fächerverbindenden Projekt wurden zwei Didaktik-Seminare für Lehramtsstudierende der Fächer Mathematik und/oder Chemie miteinander vernetzt. In den Vernetzungssitzungen der Seminare erhielten die Studierenden zunächst eine Einführung in das Thema BNE. Zudem wurden interdisziplinäre Teams gebildet, die jeweils Gelegenheit zur Planung einer Lernumgebung zum Thema Plastik und BNE bekamen. Die fächerverbindenden Lernumgebungen wurden von den Teams im Anschluss mit Lerngruppen vorwiegend im Lehr-Lern-Labor der Chemiedidaktik erprobt und reflektiert. Im Vortrag werden das Konzept der Lehrveranstaltung, Ansätze der unterrichtlichen Umsetzung und erste Ergebnisse aus den Begleitbefragungen mit den Studierenden präsentiert.

Ganze Zahlen natürlich differenziert unterrichten – Leitgedanken für einen inklusiven Mathematikunterricht

Sabine Kühn & Katja Lengnink

Natürlich differenzierende Lernumgebungen werden zum Umgang mit Heterogenität im Mathematikunterricht vorgeschlagen. Doch wie genau kann ein gemeinsames Gespräch über den fachlichen Kern trotz unterschiedlicher Bearbeitungen im Unterricht gelingen? Das Konzept der Leitgedanken stellt möglicherweise eine Antwort auf diese Frage dar. Leitgedanken helfen, natürlich differenzierende Lernumgebungen um ihren fachlichen Kern zu strukturieren sowie diesen begleitend und am Ende einer Lernumgebung zu bündeln und mit allen Lernenden festzuhalten. Die folgenden Leitgedanken wurden für das fokussierte Themenfeld der ganzen Zahlen formuliert: (1) Ganze Zahlen gibt es in der Welt. (2) Ganze Zahlen kannst du dir vorstellen. (3) Ganze Zahlen kannst du darstellen und ordnen. (4) Mit ganzen Zahlen kannst du rechnen. (Exkurs) Die Frage nach der Null. (5) Bei den ganzen Zahlen gelten die Rechengesetze aus den natürlichen Zahlen weiterhin. Im Vortrag stelle ich mein Dissertationsprojekt vor, in dem Lernumgebungen anhand von Leitgedanken entwickelt und im Anschluss im heterogenen Mathematikunterricht mit Studierenden als Lehrkräften erprobt wurden. Daran anschließend werde ich erste Einblicke in die Auswertung der Erprobung geben.

Philosophieren im Mathematikunterricht: Eine Sicht auf zwei Perspektiven

Theresa Scholl

Das Philosophieren eignet sich für Studierende und Schüler:innen, um über mathematische Begriffe nachzudenken. Beide Zielgruppen haben Schwierigkeiten Vierecke in einem Haus der Vierecke zu ordnen. Um diese Probleme anzugehen, wurde ein Lernmodul für Studierende entwickelt, welches den geometrischen Schulstoff und insbesondere das Haus der Vierecke wiederholt. In diesem Lernmodul sind Aufträge zum Philosophieren über die Definitionen und die Ordnung der Vierecke eingebunden. Hierbei geht es insbesondere um hierarchische und partitionale Klassifikationen von Vierecken im Alltag und in der Mathematik. In meinem Forschungsprojekt wird untersucht, wie die Aufträge zum Philosophieren die Begriffsbildungsprozesse der Studierenden fördern. Zusätzlich ist geplant das Philosophieren auch in einem Lern-Lern-Labor Setting zu erproben. Im Workshop wird Gelegenheit gegeben, die Aufträge zum Philosophieren im Themengebiet Haus der Vierecke aus dem Lernmodul zu erkunden und es werden Ansätze zur Entwicklung eines LLL-Konzepts zum Philosophieren im Themengebiet Haus der Vierecke gemeinsam erarbeitet.