Arbeitskreis Lehr-Lern-Labore Mathematik

Version vom 2. April 2015, 08:43 Uhr von Roth (Diskussion | Beiträge) (Ziele von Lehr-Lern-Laboren Mathematik ergänzt)

Auf der GDM-Tagung 2015 in Basel haben sich an einem Arbeitskreis Lehr-Lern-Labore interessierte GDM-Mitglieder getroffen und den gemeinsamen Wunsch zum Ausdruck gebracht, einen solchen zu gründen. Der AK Lehr-Lern-Labore befindet sich aktuell in der Gründungsphase.

Diese Seite des AK Lehr-Lern-Labore kann auch unter der Kurzadresse AK-LLL.mathe-labor.de erreicht werden.

Ziele des Arbeitskreises

An immer mehr Standorten gibt es außerschulische Lernorte Mathematik mit denen in der Regel mehrere Ziele verfolgt werden.

  1. Schülerlabor Mathematik

Schülerlabore bzw. Lernwerkstätten bieten ein attraktives mathematisches Angebot zum forschenden Lernen anhand von enaktiv handhabbaren Materialien und zum Teil auch computergestützten Simulationen für Schüler/innen. Es geht in der Regel darum, bei Schüler/inne/n das Interesse an Mathematik zu wecken und/oder zu fördern, ihnen an mathematikhaltigen Phänomenen authentisch zu vermitteln, was Mathematik kennzeichnet und was mathematisches Arbeiten bedeutet, sowie die Erkenntnis zu ermöglichen, dass Mathematik deutlich mehr ist als das Abarbeiten von Kalkülen oder Algorithmen (vgl. Baum, Roth, Oechsler 2013).

  1. Lehr-Lern-Labor

Wenn diese Schülerlabore darüber hinaus auch dazu dienen, eine theorie- und forschungsbasierte sowie praxisnahe Ausbildung von Lehramtsstudierenden mit dem Fach Mathematik zu ermöglichen, dann sprechen wir in Abgrenzung zu reinen Schülerlaboren von Lehr-Lern-Laboren Mathematik. Studierende arbeiten hier idealerweise im Sinne einer zyklischen fachdidaktischen Entwicklungsforschung. Sie sammeln zunächst Erfahrungen mit Laborlernumgebungen, konzipieren und er-stellen auf dieser Basis theoriegeleitet neue Lernumgebungen und erproben diese mit Schüler/inne/n. Bei der Erprobung betreuen Lehramtsstudierende Schüler/innen und diagnostizieren deren Arbeit. Die Ergebnisse fließen dann idealerweise wieder in die Weiterentwicklung der Lernumgebung ein. Hier können Lehramtsstudierende im Sinne des forschenden Lernens im Idealfall auch in mathematikdidaktische Forschungsprojekte im Rahmen des Lehr-Lern-Labors eingebunden werden. Zudem reflektieren sie die eigene Arbeit mit den Schüler/innen, was zur Professionalisierung im direkten Sinn beiträgt.

  1. Forschungsumgebung

Schülerlabore sind nicht zuletzt ideale Forschungsumgebungen für fachdidaktische und bildungswissenschaftliche empirische Forschung. Einerseits kommen Schulklassen oder Schüler/innen-Gruppen in das jeweilige Labor, wodurch die Praxisrelevanz sichergestellt wird. Andererseits können in der Laborumgebung sehr gezielt Einflussvariablen für den Lernprozess variiert und kontrolliert werden. So lassen sich theoriegeleitete und experimentelle Untersuchungen unter Laborbedingungen, aber mit deutlichem Praxisbezug umsetzen. Darüber hinaus ist die Datenaufnahme (z. B. die Videoaufzeichnung von Gruppenarbeitsphasen) mit zum Teil erheblich weniger Aufwand verbunden, als im schulischen Unterricht. Aus diesen und weiteren Gründen ist die Arbeit in und an Lehr-Lern-Laboren auch integraler Bestandteil der mathematikdidaktischen Forschung am jeweiligen Standort.

Leitung des Arbeitskreises

Der Arbeitskreis wird bis zu seiner formalen Gründung von Ann-Katrin Brüning, Katja Lengnink und Jürgen Roth kommissarisch geleitet. Auf der anstehenden Herbsttagung 2015 in Landau soll die Leitung von den Mitgliedern gewählt werden.


Tagungen des Arbeitskreises

Ein Ziel des Arbeitskreises ist die bessere Vernetzung der existierenden Lehr-Lern-Labore Mathematik. Deshalb sollen die Tagungen jährlich an einem anderen Lehr-Lern-Labor-Standort stattfinden.