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| :: Kategoriale Bildung meint dem Worte nach, daß Menschen in der Lage sind, von der Welt begründete, d. h. durch Erkenntnis, geprüfte Aussagen zu machen. Diese Fähigkeit ist stets an Inhalte gebunden, die zur Aussage stehen. Formales und materiales Moment bilden damit eine Einheit, die auch den Bildungsprozeß ausmacht, in dem die Fähigkeit zurn Aussage und die Aussage selbst gewonnen werden.<br /> | | :: Kategoriale Bildung meint dem Worte nach, daß Menschen in der Lage sind, von der Welt begründete, d. h. durch Erkenntnis, geprüfte Aussagen zu machen. Diese Fähigkeit ist stets an Inhalte gebunden, die zur Aussage stehen. Formales und materiales Moment bilden damit eine Einheit, die auch den Bildungsprozeß ausmacht, in dem die Fähigkeit zurn Aussage und die Aussage selbst gewonnen werden.<br /> |
| Damit wird implizit auch „formale“ und „materiale“ Bildung erläutert.<br /> | | Damit wird implizit auch „formale“ und „materiale“ Bildung erläutert.<br /> |
− | Klafki weist ausdrücklich darauf hin, dass kategoriale Bildung nicht einfach nur ein Nebeneinander oder Miteinander von formaler und materialer Bildung ist (was Kron, s. o., mit dem „Verweisungszusammenhang“ ausdrückt): <ref>[Klafki 1959, 259]</ref> | + | Gemäß Klafki ist kategoriale Bildung nicht einfach nur ein Nebeneinander oder Miteinander von formaler und materialer Bildung (was Kron, s. o., mit dem „Verweisungszusammenhang“ ausdrückt): <ref>[Klafki 1959, 259]</ref> |
| :: Mit dieser Einsicht entfällt das Recht, weiter an dem üblichen Dualismus der Theorien „formaler“ und „materialer“ Bildung festzuhalten oder ihr Verhältnis im Sinne einer äußerlichen Verknüpfung oder Ergänzung („sowohl formale als auch materiale Bildung“) zu bestimmen. In einer Theorie, die die Bildung als kategoriale Bildung im entwickelten Sinne versteht, sind Theorien formaler und die materialer Bildung in einer höheren Einheit aufgehoben. „Formale“ und „materiale“ Bildung bezeichnen nicht zwei als solche selbständige „Arten“ oder Formen der Bildung. „Formal“ und „material“ deuten zwei Betrachtungsweisen des gleichen einheitlichen Phänomens an. Die Einheit des formalen und des materialen Momentes ist im '''Bildungserlebnis''' unmittelbar erfahrbar. <ref>Fettdruck ist im Original „gesperrt“.</ref><br /> | | :: Mit dieser Einsicht entfällt das Recht, weiter an dem üblichen Dualismus der Theorien „formaler“ und „materialer“ Bildung festzuhalten oder ihr Verhältnis im Sinne einer äußerlichen Verknüpfung oder Ergänzung („sowohl formale als auch materiale Bildung“) zu bestimmen. In einer Theorie, die die Bildung als kategoriale Bildung im entwickelten Sinne versteht, sind Theorien formaler und die materialer Bildung in einer höheren Einheit aufgehoben. „Formale“ und „materiale“ Bildung bezeichnen nicht zwei als solche selbständige „Arten“ oder Formen der Bildung. „Formal“ und „material“ deuten zwei Betrachtungsweisen des gleichen einheitlichen Phänomens an. Die Einheit des formalen und des materialen Momentes ist im '''Bildungserlebnis''' unmittelbar erfahrbar. <ref>Fettdruck ist im Original „gesperrt“.</ref><br /> |
| Klafki weist übrigens ausdrücklich darauf hin, dass die Bezeichnung „kategoriale Bildung“ 1926 von Erich Lehmensick in die Pädagogik eingeführt worden sei, wenn auch in einem ganz anderen Sinn, nämlich als untergeordnet zu „formale Bildung“. <ref>[Klafki 1959, 9]</ref> | | Klafki weist übrigens ausdrücklich darauf hin, dass die Bezeichnung „kategoriale Bildung“ 1926 von Erich Lehmensick in die Pädagogik eingeführt worden sei, wenn auch in einem ganz anderen Sinn, nämlich als untergeordnet zu „formale Bildung“. <ref>[Klafki 1959, 9]</ref> |