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| ==Interaktivität und Lernen== | | ==Interaktivität und Lernen== |
| Der Interaktivität wird für das Lernen große Bedeutung beigemessen. Sie regt zum selbständigen Überprüfen von Vermutungen, selbstgesteuerten Erkunden von Zusammenhängen und zum aktiven Denken an. Auf diese Weise wird entdeckendes Lernen möglich und selbständiges Arbeiten gefördert. Strzebkowski und Kleeberg sehen aus diesen Gründen die Interaktivität als „eine der bedeutendsten, wenn nicht die fundamentalste Eigenschaft von didaktischen [[Multimedia|Multimediaanwendungen]]“. Sie sind der Ansicht, dass „sie sowohl im kognitiven als auch im motivationalen Bereich eine tiefe Wirkung hinterlässt.“.<sup>4</sup> | | Der Interaktivität wird für das Lernen große Bedeutung beigemessen. Sie regt zum selbständigen Überprüfen von Vermutungen, selbstgesteuerten Erkunden von Zusammenhängen und zum aktiven Denken an. Auf diese Weise wird entdeckendes Lernen möglich und selbständiges Arbeiten gefördert. Strzebkowski und Kleeberg sehen aus diesen Gründen die Interaktivität als „eine der bedeutendsten, wenn nicht die fundamentalste Eigenschaft von didaktischen [[Multimedia|Multimediaanwendungen]]“. Sie sind der Ansicht, dass „sie sowohl im kognitiven als auch im motivationalen Bereich eine tiefe Wirkung hinterlässt.“.<sup>4</sup> |
− | Haack sieht den Vorteil interaktiver Anwendungen in der Möglichkeit individualisiertes Lernen zu fördern und die Lernenden aktiv einzubeziehen.<sup>3</sup> | + | Haack sieht den Grund für die Wertschätzung von Interaktivität in Multimediaprogrammen und die Wichtigkeit für dessen Herstellung im dadurch geförderten individualisierten und motivierten Lernen.<sup>3</sup> |
| + | Strzebkoski und Kleeberg <sup>4</sup> betonen neben der Individualisierbarkeit und Motivation auch noch die Handlungsorientierung: <br /> |
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| + | '''Individualisierbarkeit:''' |
| + | * Individualisiertes Lernen findet nach Haack statt, wenn die Interaktivität eines Programms die Auswahl und die Darbietung von Lerninformationen ermöglicht, die den jeweiligen Interessen und Lernbedürfnissen des Lernenden an einer bestimmten Stelle im Lernprozess entsprechen. Essenziell sind dabei angemessene Formen des zyklischen Feedbacks, innerhalb derer in Frage, Antwort, Lösungsversuch und Korrektur in individuellem Lerntempo vorangeschritten werden kann. <sup>3</sup> |
| + | * Strzebkoski und Kleeberg sehen Interaktivität als eine Schlüsselkomponente des computerunterstützten Lernens, die den so wichtigen Aspekt der Individualisierbarkeit bei Lernprozessen fördert. Unter der Individualisierbarkeit von Lernprozessen verstehen sie die Freiheit der Entscheidung über die Auswahl gewünschter Information, deren Präsentationsform, die zeitliche Steuerung des Programmablaufs sowie die Form der Wissenserschließung, -anwendung und -überprüfung. <sup>4</sup> <br /> |
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| + | '''Motivation''' |
| + | * Nach Haack kann motiviertes Lernen, verstanden als der aktive Einbezug der Lernenden in das Lerngeschehen, durch interaktive Techniken gefördert werden. Argumentativ strukturierte Dialoge (Argument - Gegenargument) können darüber hinaus das Problembewusstsein schärfen und das Potenzial der Denk- und Lernstrategien des Lernenden erweitern. <sup>3</sup> |
| + | * Strzebkoski und Kleeberg betonen, dass das computerunterstützte Lernen meistens ein individueller Vorgang ist und die Lernenden somit auf ein hohes Motivationspotenzial angewiesen sind, wenn sie die Lernmaßnahme nicht vorzeitig abbrechen oder in Teilen überspringen sollen. Entweder sind die Lernenden an dem Thema selbst stark interessiert und somit intrinsisch motiviert oder sie müssen extrinsisch motiviert werden. Gerade für die extrinsische Motivation soll Interaktivität von besonderer Bedeutung sein. <sup>4</sup> |
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| + | '''Handlungsorientierung''' |
| + | * Handlungsorientierung bedarf konkreter Handlungssituationen, in denen handelnd gelernt und lernend gehandelt wird, und in denen die Lernenden vor praktische Aufgaben gestellt werden, die sie praktisch lösen müssen. Sollen Handlungskompetenzen mithilfe von Lernsoftware erworben werden, so darf sich das Lernen nicht nur auf das Lesen von Texten, das Betrachten von Grafiken und Animationen, Fotos oder Videos auf dem Bildschirm oder durch auditive Information geschehen. Handlungsorientiertes Lernen verlangt nach Interaktivität, die intensive Denk- und Handlungsprozesse auslöst. <sup>4</sup><br /> |
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| ==Literatur== | | ==Literatur== |
| <sup>1</sup> Baumgartner, P. (1997): Evaluation vernetzten Lernens: 4 Thesen. In: Simon, H. (1999) (Hrsg.): Virtueller Campus. Forschung und Entwicklung für neues Lehren und Lernen. Münster: Waxmann, S. 131–146<br /> | | <sup>1</sup> Baumgartner, P. (1997): Evaluation vernetzten Lernens: 4 Thesen. In: Simon, H. (1999) (Hrsg.): Virtueller Campus. Forschung und Entwicklung für neues Lehren und Lernen. Münster: Waxmann, S. 131–146<br /> |