Fehlerwissen

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Fehlerwissen wird auch "negatives Wissen" genannt und meint "das Wissen um das, wie etwas nicht ist [...] oder nicht funktioniert."[1]. Ziel des Erwerbs von „negativem“ Wissen ist es, dass die Kinder defizitäre Verhaltensweisen in Zukunft vermeiden und das „richtige“ Wissen dadurch verstärkt wird [2].

Beschreibung

Wenn ein Schüler oder eine Schülerin einen Fehler gemacht hat, kann dieses Ereignis wichtige Lernchancen eröffnen [3]. Dem Umgang mit Fehlern wird in Bezug auf die Förderung der Problemlösefähigkeit, welche als ein wichtiges Ziel von Mathematikunterricht gilt, sogar ein großer Stellenwert eingeräumt [2]. Denn Lernen heißt nicht nur richtiges Wissen zu erwerben, sondern es bedeutet auch eigene Erfahrungen zu machen, wobei Fehler nur natürlich sind. Es wird von den SuS also nicht gewünscht keine Fehler zu machen. Stattdessen sollten solche Fehler geradezu provoziert werden, sodass anschließend konstruktiv damit umgegangen werden kann [4]. Wenn nun ein Fehler begangen wurde, stößt man an eine Grenze und erkennt, dass es so nicht weiter geht. Auf diese Weise lernt man also aus seinen Fehlern und kann sein richtiges Wissen festigen [1]. Dem „negativen“ Wissen wird demnach eine Art Schutzfunktion für das „positive“ Wissen zugeschrieben, da das „Richtige“ durch den Erwerb des „negativen“ Wissens deutlicher hervortritt [1]. „Es hilft zwar nicht zwingend, das Richtige zu tun, aber es hilft, das Falsche zu vermeiden“ [1]. Fehlerwissen lässt sich durch die Auseinandersetzung mit eigenen und mit fremden Fehlern aufbauen. Im Umgang mit eigenen Fehlern ist es wichtig zu unterscheiden, ob die Fehler während der Arbeit am Problem erkannt werden oder nachträglich, als die Aufgabe schon bearbeitet worden ist [2]. Generell lässt sich sagen, dass aus einer gewissen Distanz heraus die Auseinandersetzung mit möglichen Fehlern besser gelingt, als während des Bearbeitungsprozesses des Problems. Dies kann daran liegen, dass der Druck und die Anforderung, eine Lösung für das Problem zu finden, in dem Bereich der nachträglichen Bearbeitung wegfällt und der Lernende, der das Problem lösen möchte, nach der Bearbeitung den Kopf freier hat und die bearbeitete Aufgabe aus einem anderen Blickwinkel betrachten kann [2]. Dennoch werden viele Fehler von den Lernenden selber selten erkannt, sodass ein zusätzliches Lernangebot, welches zum Beispiel von Lehrpersonen angeleitet werden kann, für die Auseinandersetzung mit Fehlern sinnvoll wäre [2].


Forschungsumfeld

Genese

Unter der Überschrift Genese können historische Zusammenhänge erläutert werden und die Entwicklung eines Begriffes über die Zeit hinweg dokumentiert werden.[5]

Fachdidaktische Diskussion

Unter dieser Überschrift können fachdidaktische Kontroversen zum Begriff beschrieben werden. Die Diskussion über die Seite selbst sollte auf der dazugehörigen Diskussionsseite (siehe die Reiter über dem Artikel) geführt werden.

Literatur

Quellen

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Oser, Fritz und Tina Hascher, Maria Spychiger (1999): Lernen aus Fehlern. Zur Psychologie des „negativen“ Wissens. In: Fehlerwelten. Vom Fehlermachen und Lernen aus Fehlern. Leske + Budrich Verlag, Opladen, S. 11-41.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Heinrich. Frank (2012): Fehler in eigenen Problembearbeitungsprozessen erkennen. In: Beiträge zum Mathematikunterricht 2012 Digital. Vorträge auf der 46. Tagung für Didaktik der Mathematik.
  3. Prediger, Susanne und Gerald Wittmann (2009): Aus Fehlern lernen – (wie) ist das möglich?. In: PM 27, S. 1-8.
  4. Gubler-Beck, Annemarie (2008): Konstruktiver Umgang mit Schülerfehlern: Hindernisse und Chancen. In: Beiträge zum Mathematikunterricht online. Vorträge auf der 42. Tagung für Didaktik der Mathematik.
  5. Referenzfehler: Es ist ein ungültiger <ref>-Tag vorhanden: Für die Referenz namens literatur1 wurde kein Text angegeben.


Der Beitrag kann wie folgt zitiert werden:
Madipedia (2017): Fehlerwissen. Version vom 9.06.2017. In: madipedia. URL: http://madipedia.de/index.php?title=Fehlerwissen&oldid=28146.