Veranschaulichung und Selbsttätigkeit im Rechenunterricht. Eine experimentelle Untersuchung zum Bruchrechnen in der Volksschule

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Valentin Weis (1967): Veranschaulichung und Selbsttätigkeit im Rechenunterricht. Eine experimentelle Untersuchung zum Bruchrechnen in der Volksschule. Dissertation, Universität Mainz.
Begutachtet durch A. Wellek und O. Ewert.

Zusammenfassung

Die Rechenoperation 'Bruch dividiert durch Bruch' wurde in drei fünften Volksschulklassen nach verschiedenen Unterrichtsmethoden eingeführt. Bei der Methode A wurde auf abstraktem Niveau ohne manuelle Aktivität der Schüler unterrichtet, bei der Methode B wurde der Unterrichtsgegenstand visuell veranschaulicht, Methode C war gekennzeichnet durch konkrete Repräsentanz des Gegenstands, verbunden mit manueller Aktivität der Schüler. Im unmittelbaren Zuwachs an Können zeigten die drei nach den verschiedenen Methoden unterrichteten Klassen keinen Unterschied. Das mit der anschaulicheren Methode B und das mit der die Aktivität der Schüler stärker fordernden Methode C erreichte Können erwies sich jedoch als dauerhafter. Eine Interpretation der experimentellen Ergebnisse mit Hilfe der Piagetschen Theorie der Intelligenzentwicklung führte zu der Auffassung, daß die drei verwendeten Verfahren drei verschiedenen Strukturniveaus der Intelligenzentwicklung entsprechen. Es folgt daraus, daß man bei gegebenem Entwicklungsniveau der Schüler und gegebener Komplexität des Unterrichtsgegenstandes denjenigen Konkretheilsgrad der sinnlichen Repräsentanz des Gegenstandes wählen muß, der dem Strukturniveau der Schüler für den Gegenstand am besten entspricht. Weiter zeigte sich , daß die verschiedenen Unterrichtsverfahren verschiedene Faktoren der Begabung fordern . Das läßt sich dadurch nachweisen, daß größerer Erfolg bei den nachfolgenden Prüfungen mit verschiedenen Begabungsfaktoren korreliert. Es wird ein faktorenanalytisches Verfahren zur Bestimmung des Einflusses von Unterrichtsverfahren auf die Lösungsmethode der Schüler vorgeschlagen.

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