Trichtermuster: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 11. Februar 2010, 20:18 Uhr
Als Trichter-Muster bezeichnet [[Heinrich Bauersfeld|Bauersfeld] eine bestimmte Interaktionsstruktur. Dabei wird durch einengende Fragen der Lehrerin oder des Lehrers und lokal darauf bezogene Antworten der Schülerin oder des Schülers zwar eine Aufgabe erfolgreich bearbeitet, aber für die Schülerin oder den Schüler ist es nicht notwendig, das Problem vollständig zu erfassen oder gar reflektiert zu handeln. Bauersfeld spricht von einer Handlungsverengung durch Antworterwartung.
Das Trichter-Muster läuft in fünf Schritten ab (zitiert nach Krummheuer):
- Der Schüler erkennt die mathematischen Operationen nicht.
- Der Lehrer stellt kurze Frage nach dieser Operation - Die Frage wird vom Schüler falsch oder gar nicht beantwortet.
- Die Verständnislücke wird nun nicht mehr grundsätzlich sondern nur noch aufgabenspezifisch behandelt.
- Die Lehrerbemühungen konzentrieren sich zunehmend nur noch auf das bloße Hersagen der erwarteten Antwort.
- Der Prozeß endet, wenn die erwartete Anwort fällt.
Götz Krummheuer (1993) greift dieses Muster bei der Analyse von Interaktionen von Schülern mit dem Computer auf, wobei er bei der Arbeit mit dem Computer hauptsächlich die Schritte 1, 3, 4 und 5 sieht.
Literatur
- Bauersfeld, H.(1978): Kommunikationsmuster im Mathematikunterricht. Eine Analyse am Beispiel der Handlungsverengung durch Antworterwartung. in: BAUERSFELD,H.(Hrsg.): Fallstudien und Analysen zum Mathematikunterricht. Hannover: Schroedel
- Götz Krummheuer. Orientierungen fu ̈r eine mathematikdidaktische Forschung zum Computereinsatz im Unterricht. Journal für Mathematikdidaktik, 14(1):59–92, 1993.