Baustelle:Gestaltprinzipien dynamischer Geometrie

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Bei der Gestaltung dynamischer Geometrie geht es um die Entscheidungen, die ein DGS-Entwickler bezüglich der Oberflächengestaltung, des Aussehens und des Verhaltens der Objekte und der Auswahl der Werkzeuge trifft. Diese Entscheidungen können sich maßgeblich auf die Lernergebnisse, die Schülerinnen und Schüler bei der Arbeit mit dynamischen Geometriesystemen (DGS) erzielen, auswirken. Die Gestaltung eines DGS wirkt als erstes auf den Benutzer und kann als einladend, aber auch als Hindernis wahrgenommen werden. Die Vielfalt der Designs der gängigen DGS (z.B. GeoGebra, Cinderella, Geometer, Cabri 3D) zeigen, dass bei der Programmierung nicht nur die vertretenden Auffassungen der statischen euklidischen Geometrie, sondern auch pädagogische Erwägungen des Designers eine Rolle spielen.


Grundoperationen [1]

Nach Mackrell umfassen Operationen eine oder mehrere Arten von Interaktionen und werden durch den Zweck und das Ergebnis gekennzeichnet. Der Bildschirm in IGS besteht grundsätzlich aus einer Fläche, welche Werkzeuge enthält (mit denen Aktionen durchgeführt werden), einer Seite, welche Objekte enthält (welches die Ergebnisse der Aktionen sind) und (optional) eine Fläche mit weiteren Informationen.

Die Grundoperationen sind wie folgt:

Baumaßnahmen

Werkzeuge als Eingabe von vorher vorhandenen Objekten nehmen (oder Punkte erzeugen, wenn das Werkzeug verwendet wird) und der Ausgang neuer Objekte, die normalerweise auf der Seite angezeigt werden. Die beteiligten Interaktionen sind „Verfassen“, aber auch „Sondieren“, falls diese zu einem neuen Gegenstand werden, wie bei einer Messung. Baumaßnahmen umfassen die Schaffung, relativer Bau, Transformation/Umbau, Messung, Tabellierung, Berechnung, Grafiken und Algebra.

Objektoperationen

Diese werden von der Konstruktion dadurch unterschieden, dass das Ergebnis eine Änderung in ein existierendes Objekt ist, anstatt die Schaffung eines neuen Objekts. Mögliche Interaktionen sind „mit Anmerkungen versehen“, „umordnen“, „repicturing“, „Filterung“ und „Schneiden“. Objektoperationen umfassen Etikettierung, neu zu definieren und ziehen.

Werkzeugoperationen

Diese führen zu einer Änderung der für den Benutzer verfügbaren Werkzeuge. Interaktionen sind „filtering“ (Unterdrückung von Werkzeugen), „chunking“ (Neuanordnung der Werkzeuge) und „composing“ (neue Werkzeuge schaffen).

Ansichtsoperationen

Diese verändern die Art und Weise in welcher die geometrische Seite angesehen wird oder zeigen alternative Ansichten. Interaktionen schließen „probing“ (Schwenken und Zoomen), „spatial repicturing“ (Veränderung des Betrachtungswinkel, der zugrunde liegenden Geometrie oder der Koordinatenachsen) und „semantic repicturing“ (Beziehung zwischen dem Zeichen und der Bedeutung des Zeichen).

Informationsoperationen

Eine Informationsoperation ist eine Sondierungsinteraktion, das kein Objekt zur weiteren Interaktion erzeugt und das nicht die Ansicht ändert. Ein Beispiel ist der Gebrauch eines Kontextmenüs, um auf Informationen des Objektes zuzugreifen, oder die Informationsanzeige über die Beziehung zwischen Objekten.

Wiederholungsoperationen

Diese entsprechen den scoping-Interaktionen und bestehen aus Konstruktionen wiederherstellen, rückgängig machen und wiederholen.

Exportoperationen

Bei diesen Operationen (Speichern, Drucken, Screenshot speichern, exportien zu HTML, etc.) wird die Seite in anderen Medien repräsentiert.

Seitenoperationen

Diese aktivieren mehrere Seiten in einem Dokument. (nur in GSP gefunden)

Die Erstellung einer Konstruktion [2]

Um eine Konstruktion zu erstellen, bedarf es nach Mackrell vier Aspekte: Entscheidung über ein geeignetes Werkzeug, Lokalisieren des Werkzeuges, Anwenden des Werkzeuges und Interpretieren des Ergebnisses. Jedoch zeigt sich eine überraschende Vielfalt an Designunterschieden in den Programmen, wie zum Beispiel in der Erstellung, Messung und Interpretation der Ergebnisse. Die Entscheidung über das grundlegende Design eines Programms liefern die Werkzeuge.


Entscheidung über ein geeignetes Werkzeug

Auswahl und Strukturierung der Werkzeuge

Bei der Auswahl der Werkzeuge ist v.a. die Anzahl entscheidend. Zu viele Werkzeuge können die Schülerinnen und Schüler, aber auch die Lehrkräfte überwältigen, also die Nutzbarkeit des Programms erschweren. Auf überflüssige Werkzeuge sollte daher verzichtet werden.

Von Bedeutung ist außerdem, wie die Werkzeuge strukturiert sind. Die Werkzeuge können z.B. auf einer Symbolleiste mit bildhaften Icons dargestellt werden oder in Menüs gefasst werden, wobei dort dann der Werkzeugname zur Erkennung genutzt wird. Hier ist anzumerken, dass Menütitel zwar leichter als Symbole zu interpretieren sind, es jedoch länger dauern kann ein bestimmtes Werkzeug in den Menüs zu finden.

Eine Gruppierung der Werkzeuge kann außerdem für Übersichtlichkeit sorgen. Die Art der Gruppierung kann sich auf die Auffindbarkeit und auf das konzeptionelle Verständnis des Werkzeuges auswirken. Die Werkzeuge können auf zwei verschiedenen Wegen sortiert werden: Entweder nach der Art der Konstruktion oder nach dem resultierenden Objekt. Bei beiden Möglichkeiten entstehen jedoch Ungereimtheiten. Gruppiert man die Werkzeuge nach der Art der Konstruktion, fällt es schwer freie von abhängigen Konstruktion klar zu trennen. Fällt die Entscheidung zu Gunsten der Gruppierung nach dem resultierenden Objekt, so landen beispielsweise Linien, die durch zwei Punkte konstruiert werden in einer Gruppe mit Linien, die zu einer anderen parallel konstruiert wurden.

Anwenden des Werkzeugs

Interpretieren des Ergebnisses

Forschungsumfeld

Herr Ulrich Kortenkamp, Professor an der Universität Potsdam, und Herr Christian Dohrmann, Diplom-Pädagoge und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Potsdam, beschäftigen sich mit dem Begriff in der Forschung.

Genese

Unter der Überschrift Genese können historische Zusammenhänge erläutert werden und die Entwicklung eines Begriffes über die Zeit hinweg dokumentiert werden.

Fachdidaktische Diskussion

Die oben beschriebene Vielfalt ist ein Hinweis darauf, dass das Erstellen eines IGS Programm nicht einfach das Repräsentieren von statisch euklidischer Geometrie ist, sondern abhängig von der Erkenntnistheorie des Designers ist. Es wird sowohl von kulturellen Konventionen als auch von pädagogischen Überlegungen beeinflusst. (@Betty: gleicht sich mit der Einleitung, würde ich daher wieder raus nehmen)

Die erheblichen Unterschiede in der Gestaltung der verschiedenen IGS Programme sind ein Hinweis darauf, dass kein Programm alle Wünsche und Vorstellungen des Benutzers abdecken kann. Vor allem für Lehrkräfte ist es daher notwendig, vor der Arbeit mit DGS im Unterricht zu klären, was das Programm jeweils leisten soll. Somit kann die Grundlage geschaffen werden, zwischen den einzelnen verfügbaren Programmen das auszuwählen, das jeweils zu den methodisch-didaktischen Überlegungen passt.



Unter dieser Überschrift können fachdidaktische Kontroversen zum Begriff beschrieben werden. Die Diskussion über die Seite selbst sollte auf der dazugehörigen Diskussionsseite (siehe die Reiter über dem Artikel) geführt werden. In einem separaten Abschnitt unter der Überschrift "Genese" können historische Entwicklungen dokumentiert werdenIn einem separaten Abschnitt unter der Überschrift "Diskussion" können fachdidaktische Kontroversen beschrieben werden.

Literatur

  • Mackrell, Kate (2011). Desing decisions in interactive geometry software. In: ZDM Mathematics Education, Springer-Velag, Karlruhe, S. 373 - 387.

Anmerkungen

  1. vgl. Mackrell 2011, S. 374
  2. vgl. Makrell 2011, S. 375ff