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== Abstracts ==
 
== Abstracts ==
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Hier werden nach dem 31.07.2017 die Abstracts für Vorträge und Workshops hochgeladen.
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Hier stehen nun die Abstracts für Vorträge und Workshops.
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=== Problemlösen als Lernprozess ===
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Anliegen des Vortrages ist es, am Beispiel der Vernetzung des LLL „Experimente-Werkstatt
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Mathematik“ der Universität Halle-Wittenberg mit der fachdidaktischen Ausbildung von
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Lehramtsstudierenden der Schulformen Primar-, Förder- und Sekundarschule Möglichkeiten
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aufzuzeigen und zu diskutieren, durch die reflektierte und wechselseitig inspirierende
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Zusammenarbeit von Schülerinnen und Schülern sowie Studierenden im Kontext von
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Problemlöseaufgaben Lernsituationen zu unterstützen. Hierbei wird insbesondere die Nutzung
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von Videographierungen für sowohl für die seminaristische wie für Veranstaltungen mit
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Vorlesungscharakter angesprochen. Es werden erste konkrete Erfahrungen bei der Umsetzung
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vorgestellt.
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=== Spitze braucht Breite ===
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Die mathematische Begabtenförderung hat im deutschsprachigen Raum eine  lange Tradition. Das Spektrum reicht dabei von  Schülerarbeitsgemeinschaften an Schulen und erstreckt sich über  längerfristige Förderprogramme, die von Universitäten angeboten  werden, bis hin zur akribischen Trainings für die Teilnahme an  internationalen Wettbewerben. Dem entsprechend können die Ziele und  didaktischen Konzepte zwischen den Förderangeboten stark differieren.
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Vor dem Hintergrund des aktuellen Fachkräftemangels in den  MINT-Berufen, ist es notwendig weitere Angebote für  mathematikinteressierte Schüler zu schaffen, um der Begabtenförderung  eine möglichst breite Grundlage geben zu können.
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Exemplarisch sollen zwei Konzepte der Begabtenförderung verglichen  werden. Dabei handelt es sich zum einen um ein etabliertes  konventionelles Angebot (Schülerakademie Mathematik des WURZEL e.V.),  das auf eine über 50-jährige Tradition zurückblicken kann. Zum anderen  wird das vergleichsweise junge Konzept des Schülerforschungszentrums  Mathematik in Jena untersucht, dass den didaktischen Ansatz des  forschend-entdeckenden Lernens verfolgt.
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Aus begabungstheoretischer Perspektive ist es wichtig  Vergleichskriterien zu bestimmen, deren Kenntnis zu einer  differenzierteren Diagnostik und Förderung beitragen können. Die  Erarbeitung etwaiger Vergleichskriterien verlangt einen ganzheitlichen  Ansatz, der u.a. leistungsmotivationale Aspekte umfasst wie  geschlechts- und begabungsspezifisch eventuell unterschiedliche  Ausprägungen von Selbstkonzept, Ursachenzuschreibungen für  Leistungsergebnisse (Attributionen) und Interessen. In dem Vortrag  wird eine Studie vorgestellt, die Hinweise auf die Bedeutung dieser  Konstrukte als Bedingungsfaktoren für die differenzierte Förderung  mathematisch begabter und interessierter Lernender gibt.
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=== Lernumgebung "Türme bauen" ===
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Im Schülerlabor ‚Mathe-Spürnasen’ kommen Schulklassen (4. Schj.) an einem Vormittag an die Universität und experimentieren zu substanziellen mathematischen Themen. Einige der für das Projekt entwickelten Lernumgebungen eignen sich in identischer oder adaptierter Form auch für den Einsatz in der universitären Lehrerbildung. Dadurch wird der Vergleich der Zugangsweisen und Lösungsstrategien von Grundschulkindern und Lehramtsstudierenden möglich. Im Workshop wird die Lernumgebung ‚Fibonacci-Folge‘ mit besonderem Fokus auf die kombinatorische Vertiefung ‚Türme bauen‘ vorgestellt. Gemeinsam mit den Teilnehmenden werden Strategien von Grund-schulkindern und Studierenden erkundet und die Rolle der Strukturierungsperspektiven (horizon-tal/vertikal) im Hinblick auf rekursive Zählstrategien diskutiert.
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=== "Kantenmodelle mal anders" ===
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Geometrie und Raumvorstellung spielen in der Grundschule eine bedeutende Rolle. So
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werden geometrische Körper anhand ihrer Eigenschaften vorrangig der Anzahlen von Ecken,
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Flächen und Kanten beschrieben. Diese Begriffe sind demnach zentral hinsichtlich eines
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angemessenen Verständnisses der einzelnen geometrischen Körper. Die Entwicklung von
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Begriffen nimmt im Geometrieunterricht der Grundschule eine zentrale Rolle ein. Nach
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Franke und Reinhold werden Begriffe „vorwiegend durch den aktiven Umgang mit Objekten
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in Verbindung mit der Sprache erworben“ (Franke/Reinhold 2016, S. 118), was besonders in
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der Lernumgebung „Kantenmodelle mal anders“ Beachtung fand. Die Lernumgebung bestand
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aus drei Lerneinheiten und wurde im Sommersemester 2017 mit einer 4. Klasse durchgeführt.
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Spezielle Berücksichtigung fand dabei der Einsatz der 3D-Drucktechnologie.Während eine
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Schülergruppe Kantenmodelle auf bewährte Weise mit verschiedenen Materialien wie
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Trinkhalmen, Spießen oder Zahnstochern herstellte, modellierte eine andere Schülergruppe im
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Programm Tinkercad ihren geometrischen Körper, der anschließend mit 3D-Druckern
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entstand. Untersucht werden sollte dabei ob und inwiefern der Einsatz der 3DDrucktechnologie
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einen Einfluss auf das Schülerverständnis zum geometrischen Körper
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Würfel hat.
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Der 3D-Druck erscheint uns insgesamt als spannendes Thema, das für einen zeitgemäßen und
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dabei kreativen Mathematikunterricht fruchtbar gemacht werden könnte. Hierbei bietet sich
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die Möglichkeit den außerschulischen Lernort MatheWerkstatt um diesen
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Anwendungsbereich als neues Medium zu erweitern. Für einen sinnvollen Einsatz ist es
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jedoch unabdingbar, eine grundlagentheoretische Basis zu schaffen und Perspektiven für
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Lehr-Lern-Situationen aufzuwerfen. Auf dieser Grundlage können dann verschiedene
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schulpraktische Studien und Untersuchungen aufbauen, um sowohl Chancen als auch
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Herausforderungen für und im Mathematikunterricht zu identifizieren.
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Literatur: Franke, M., & Reinhold, S. (2016). Didaktik der Geometrie in der Grundschule. Berlin
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Heidelberg: Springer Spektrum.
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=== Einbindung von Lehrkräften in Lehr-Lern-Labor-Prozesse ===
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Lehrkräfte spielen in Lernprozessen von Schüler/inne/n eine entscheidende Rolle. Betrachtet man die Lehr-Lern-Labor-Landschaft in Deutschland, so kann man feststellen, dass ihre Einbindung in Lehr-Lern-Labor-Prozesse jeweils sehr unterschiedlich explizit gemacht und vermutlich auch gelebt wird. Im Workshop werden nach einem kurzen Impulsvortrag Einbindungsoptionen von Lehrkräften in Lehr-Lern-Labor-Prozesse diskutiert. Folgende Liste ist unvollständig und dient nur als Anregung zur Weiterarbeit.
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Lehrkräfte …
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(1) werden im Lehr-Lern-Labor fortgebildet.
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(2) wählen Lehr-Lern-Labor-Stationen für ihre Klasse/ihren Kurs aus.
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(3) betreuen (die) Schüler/innen während der Lehr-Lern-Labor-Arbeit.
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(4) nutzen die Arbeitszeit ihrer Schüler/innen im Lehr-Lern-Labor um ihre Schüler/innen zu beobachten sowie ihren individuellen Leistungsstand, ihre Lernprozesse und ihre Leistungsentwicklung zu diagnostizieren.
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(5) tauschen sich auf Augenhöhe mit Dozent/inn/en und Studierenden über die Laborstationen und die Schüler/innen aus.
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(6) bereiten die Lehr-Lern-Labor-Besuche mit ihren Klassen/Kursen im Unterricht vor und nach.
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(7) bringen sich in die Konzeption zukünftiger Laborstationen ein.
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(8) übernehmen Ideen und ganze Laborstationen für Ihren Unterricht und entwickeln diese weiter.
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(9) … 
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Wie können Lehr-Lern-Labore interessierte Lehrkräfte dabei unterstützen und sie ggf. dazu anleiten?
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=== Prozessorientierte Selbstbewertung ===
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In offenen Lernformen wird häufig auch eine offenere Bewertung erforderlich. Studierende lernen in den Erziehungs- und Bildungswissenschaften auch Konzepte der Selbstbewertung kennen,
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== Teilnehmer/innen ==
 
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